In neuerer Zeit bewegen sich pädagogische Felder, in denen es vornehmlich um Sorge- und Fürsorgebeziehungen ging und solche, in denen das Leistungsdispositiv dominant ist, stärker aufeinander zu, z.B. in den Kooperationen von Grundschule und Kita, Schule und Jugendhilfe, in der Inklusionspädagogik sowie der Kooperation mit den Familien. Dadurch wird nicht nur organisatorisch die Zusammenarbeit verschiedener pädagogischer Professionen herausgefordert, sondern es entstehen auch neue allgemeinpädagogische Fragen. Beidem möchten wir uns im Seminar widmen:
Kann Sorge als ein Grundbegriff der Erziehungswissenschaft geltend gemacht werden?
Wie verhält sich die wachsende Aufmerksamkeit für Sorge gegenüber Anderen, uns selbst, der Natur zum auf Individualität und Autonomie bauenden meritokratischen Prinzip unserer Gesellschaft?
(Wie) verändert sich das disziplinäre und professionelle Selbstverständnis, wenn (Für-)Sorgebedarfe und Leistungsansprüche miteinander konkurrieren? |