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Die Medienrevolution der griechischen Antike und die Geburt des Theaters als kulturelle Form - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53500
Semester WiSe 2023/24 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Wichtige Änderungen

 

Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 25.10.2023 0.01 (Medientheater)
Stockwerk: EG


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Pergamonpalais - Georgenstraße 47 (GEO 47)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  fällt aus    
Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 15.11.2023 0.01 (Medientheater)
Stockwerk: EG


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Pergamonpalais - Georgenstraße 47 (GEO 47)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  fällt aus    
Mi. 12:00 bis 14:00 wöch 0.01 (Medientheater)
Stockwerk: EG


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Pergamonpalais - Georgenstraße 47 (GEO 47)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt    
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kalisch, Eleonore , PD Dr. phil. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Medienwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2019 )   -  
Bachelor of Science  Medienwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2019 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die kulturellen Aufbrüche der griechischen Antike sind aufs engste mit einer Medienrevolution verbunden, die vom Übergang von der Kultur der Mündlichkeit zur Kultur der Schriftlichkeit ausgeht: Veränderung der literarischen Kommunikation durch den Büchermarkt, der Platons Schriftkritik hervorruft; Übergang vom lauten zum stillen Lesen als Kulturtechnik, die dem Theater neue Freiheiten gibt, da Texte nachgelesen werden können; die Signalfeuerkette als frühe Form des Nachrichtenfernverkehrs wird zum Werkzeug von Klytaimnestras Rache in Aischylos Drama „Agamemnon“.

In der griechischen Medienrevolution vom klassischen 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum späten Hellenismus werden erstmals bestimmte Medienprobleme artikuliert, die uns in der durch die Computerrevolution ausgelösten Folge medientechnologischer Sprunginnovationen (vom Internet/Social Web über die umfassende Digitalisierung bis zum Aufschwung der KI) in moderner Problemgestalt auch heute beschäftigen. Zwischen beiden Medienrevolutionen liegen historisch betrachtet Welten, doch es gibt wichtige Berührungspunkte. Ein solcher Berührungspunkt ist die Entdeckung der Fiktionalität, die sich von der gewöhnlichen Fiktion dadurch unterscheidet, dass sie keine Täuschungsabsicht verfolgt und daher auch als „gerechte Täuschung“ (dikaios apáthe) bezeichnet wird. Die Entdeckung der Fiktionalität ist die Folge des schwindenden Glaubens an die Mythen und schafft überhaupt erst ein ästhetisches Bewusstsein. Das revolutioniert das Theater ebenso wie die Bildkommunikation. Platon hat die Mimesis als Darstellungsmodus der sinnlich-körperlichen Angleichung ans Dargestellte polemisch ins Extrem getrieben. Wenn einer von den Göttern wie die Maler, lässt er Sokrates zur Dialogfigur Kratylos sagen, „nicht nur deine Farbe und Gestalt nachbildete (…), sondern auch alles Innere ebenso machte wie das deinige, (…) dann auch Bewegung, Seele und Vernunft, wie dies alles bei dir ist, hineinlegte, und (…) alles wie du es hast noch einmal neben dir aufstellte; wären dies denn Kratylos und ein Bild des Kratylos, oder zwei Kratylos?“ (Platon, Kratylos 432a). Euripides hat diese Konstellation in seiner „Helena“ durchgespielt, um ein kritisches Medienbewusstsein der artifiziellen mimetischen Effekte zu erzeugen. Dieses Problem steigert sich im heutigen Kontext in KI-Avataren zum Spiel mit der medientechnologisch herstellbaren Nichtunterscheidbarkeit von Fakt und Fake.

Bemerkung

Leistungsnachweise/Teilnahmeschein: Protokoll

Prüfung

MAP: Hausarbeit

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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