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Das Forum Romanum: Kritische Annäherung an einen scheinbar gut erforschten Befund - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer Ü53259
Semester WiSe 2023/24 SWS 4
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 18:00 14tgl. 26.10.2023 bis 15.02.2024  2095B (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


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Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Muth, Susanne , Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Archäologie
Inhalt
Kommentar

 

FORUM ROMANUM: KRITISCHE ANNÄHERUNG AN EINEN SCHEINBAR GUT ERFORSCHTEN BEFUND

 

Berühmte Ausgrabungsstätten der Antike stehen bekanntlich im Fokus intensiver For­schung. Und entspre­chend gelten sie gemein­hin auch als besonders gut und umfassend erschlos­sen, mit vergleichs­weise nur noch wenigen offenen Feldern im topographischen und historischen Ver­ständnis. Doch zahlt Berühmt­heit sich nicht immer nur aus. Jedenfalls, was berühmte und zentrale Stätten der antiken Kulturen betrifft: Eben weil sie früh Objekt intensiver Erfor­schung wurden, erschienen sie auch früher schon als umfassend erforscht, zogen somit immer weniger Aufmerksamkeit neugierigen Fragens auf sich und tradierten sich mehr und mehr mit den verfestigten Bildern ihrer Rekonstruktion und Bewertung im archäologischen Bewusstein, von Generation zu Generation. Das führt zu einer letztlich merkwürdigen Situation: Gerade aufgrund ihrer frühen & intensiven Erforschung können berühmte Ausgrabungsstätten der Antike können zu den über­raschend schlecht erschlossenen Befunden unseres Faches zählen – und zudem zu solchen (und das ist vor allem ihr Dilemma), bei denen wir uns der Lücken im archäolo­gischen Verständnis am wenigsten bewusst sind.

Das Forum Romanum in Rom gehört zweifelsohne in diese Gruppe. Auch wenn man ange­sichts seiner Berühmt­heit als öffentlich-politisches Zentrum der antiken Stadt sowie ange­sichts der kaum noch überschau­baren For­schungs­­­­­literatur davon ausgehen möchte, dass das Forum Romanum in seiner Geschichte weitgehend gut erforscht ist, so zeigen sich bei genaue­rem Hin­sehen doch man­cher­lei über­ra­schen­de Unklar­heiten und erschrecken­de Lücken im historischen Verständnis. Da diese offenen Fragen jedoch oftmals in den Darstellungen und Diskussionen zum Forum nicht markiert werden, dringen diese Problem­felder auch kaum ins archäologische Bewusstsein – und gilt das Forum Romanum für uns folglich als ein scheinbar erfreulich gut erschlossener Befund, dessen Geschichte wir in seinen grundlegenden Zügen – fälschlicherweise (!!!) - sicher rekonstruieren zu können glauben.

Daher wollen wir im Seminar ganz bewusst zu einem kritischeren und problem­orientierteren Blick auf das Forum Romanum zurückfinden – im Sinne einer neuen Annäherung an einen scheinbar bekannten Befund. Dabei werden wir uns aus zwei Perspektiven dem Forum annähern. Zum einen sollen konkrete Problembefunde und offene Fragen zu einzelnen Befunden den Ausgangspunkt unserer Diskussion bilden: Hier gilt es, die Befundsituation auf ihre Bewert- und Interpretierbarkeit zu prüfen und die betreffenden Rekonstruktions- und Interpretationsvorschläge kritisch zu diskutieren. Zum anderen wollen wir zentrale Epochen in der Geschichte des Forums von Frühzeit bis in die Spätantike näher beleuchten – und überprüfen, in welcher Art das Forum in diesen Zeiten jeweils umgewandelt oder gar neu erfunden wurde bzw. umgekehrt: inwieweit die landläufigen Rekonstruktionen und Interpretationen der betreffenden Eingriffe und Ummodellierungen korrigiert werden sollten.

Voraussetzung für die erfolgreiche Seminarteilnahme ist die regelmäßige Mitarbeit im Seminar (Diskussion, Seminaraufgaben) sowie die Übernahme eines Referats (die Referatsthemen werden in der ersten Woche besprochen und vergeben). Voraussetzung für die Modulabschlußprüfung ist die Verschriftlichung des Referates in Form einer Hausarbeit

Literatur

Literatur zur Einstimmung und Einführung:

F. Coarelli, Rom. Ein archäologischer Führer³ (2000) 55 ff.

A. Claridge, Rome (1998) 61 ff.

F. Coarelli, Il Foro Romano I-III (1985 / 1985 / 2020)

P. Zanker, Forum Romanum. Die Neugestaltung durch Augustus (1972)

T. Hölscher, Das Forum Romanum – die monumentale Geschichte Roms; in: E. Stein-Hölkeskamp – K.-J. Hölkeskamp (Hrsg.), Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt (2006) 100 ff.

S. Freyberger, Forum Romanum. Spiegel der Stadtgeschichte des antiken Rom (2009)

G.J. Gorski – J.E. Packer, The Roman Forum. A Reconstruction and Architectural Guide (2015)

I. Köb, Rom – ein Stadtzentrum im Wandel. Untersuchungen zur Funktion und Nutzung des Forum Romanum und der Kaiserfora in der Kaiserzeit (2000)

S. Muth, Historische Dimensionen des gebauten Raumes: Das Forum Romanum als Fallbeispiel, in: O. Dally – T. Hölscher – S. Muth – R. Schneider (Hrsg.), Medien der Geschichte: Antikes Griechenland und Rom (2014) 285-329

Ferner: www.digitales-forum-romanum.de

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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