Gruppe 1: Geschichtsvermittlung durch Serious Games? Exkursion zur Berliner Firma „Playing History“
Im Kontext dieser Lehrveranstaltung werden wir uns zunächst mit aktuellen Trends der Geschichtsvermittlung beschäftigen, genauer mit sogenannten Serious Games, die in den letzten Jahren zu einem wachsenden Feld (und Markt) innerhalb der Public History geworden sind. Neben der Analyse bereits zugänglicher Computer-Spiele und der Lektüre von Grundlagentexten zu Chancen und Risiken neuer Formen digitaler Geschichtsvermittlung, erfolgt am Dienstag den 5. Dezember eine Exkursion zur Berliner Firma „Playing History“, einem der Marktführer im Bereich der „Serious Games“. MitarbeiterInnen der Firma bieten Einblicke in Ihren Arbeitsalltag und stehen für Interviewfragen (und Feedback zu bereits zugänglichen Serious Games) der SeminarteilnehmerInnen zur Verfügung.
Programmierkenntnisse sind erwünscht aber nicht notwendig, Grundvoraussetzung ist dagegen ein kritisches Interesse an neuen digitalen Formen der Geschichts- und Erinnerungskultur sowie Neugier auf neue Berufsfelder für HistorikerInnen.
Die Exkursion wird an vier obligatorischen Terminen vorbereitet und findet am 05.12.2023 statt.
- Einführungssitzung: 16.10.2023
- Vorbereitungssitzung: 30.10.2023
- Vorbereitungssitzung: 13.11.2023
- Vorbereitungssitzung: 27.11.2023
Exkursion: 05.12.2023
Gruppe 2: Patientenmorde im Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg - Geschichte und Erinnerung
Die Übung in Verbindung mit einer Tagesexkursion widmet sich den Tötungen physisch und psychisch kranker Menschen während des Nationalsozialismus. Es wird sowohl um die Planung und Durchführung der „Aktion T4“ gehen als auch um die historische Aufarbeitung und das Gedenken daran nach 1945.
Am 26. 1. 2024 findet eine Tagesexkursion in die Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel statt. Geplant ist zudem eine Führung am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in Berlin.
Gruppe 3: Orte sowjetischer Repression und von DDR-Unrecht in Brandenburg
Gemeinsam werden wir uns mit dem System sowjetischer Repression in Brandenburg nach 1945 auseinandersetzen. Gedenkstättenpädagogische Qualitätskriterien werden Zugang bieten, um bestehende Vermittlungsformate dreier Gedenkstätten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten kennenzulernen und zu diskutieren. Bitte die Terminierung genau beachten.
Gruppe 4: Nationalsozialistische Zwangslager in Falkensee bei Berlin, Teil I
Falkensee im Westen Berlins war ein bedeutender Ort der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg. Häftlinge eines 1943 errichteten Außenlagers des KZ Sachsenhausen, Kriegsgefangene des Stalag III D sowie zivile Zwangsarbeiter:innen wurden dort zur Arbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen: Die Deutsche Maschinenbau-AG (Demag) errichtete ab 1942 ein Werk zur Fertigung von Panzern. Wie in vielen deutschen Unternehmen war der Betrieb nur durch die Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte aus ganz Europa aufrechtzuerhalten.
Die Übung widmet sich dem Standort Falkensee und nimmt dabei insbesondere die Geschichte des KZ-Außenlagers, aber auch des gesamten Netzwerks der Zwangslager in der Region in den Blick. Am Ort des ehemaligen Außenlagers befindet sich heute ein vom Museum Falkensee betreuter, öffentlich zugänglicher Geschichtspark. Studierende erhalten die Möglichkeit, einen Audiorundgang über das Gelände zu konzipieren und zu realisieren. Folgende Themen könnten im Rahmen des Audioguides und unter Einbezug verschiedener Quellen, z.B. Berichte ehemaliger Häftlinge des Lagers Falkensee fokussiert werden: der Komplex der NS-Zwangsarbeit, die Häftlingsgesellschaft und der Lageralltag, Täterschaft und die Lager-SS, Erinnerungskultur am Ort, archäologische Überreste als Quellen.
Eine Exkursion nach Falkensee am 1. Dezember 2023 ist Teil des Programms. Die Lehrveranstaltung ist auf zwei Semester ausgelegt. Eine Teilnahme für nur ein Semester ist möglich.
Gruppe 5: Bauernkrieg: Mühlhausen/Frankenhausen 25.-26.11.2023
Die Exkursion führt uns an zwei zentrale Orte des deutschen Bauernkriegs von 1524/25: die Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen, einem zentralen Ort des Wirkens Thomas Müntzers, und die Stadt Frankenhausen (hier fand die katastrophale Niederlage der Bauern am 15. Mai 1525 statt). In Frankenhausen sehen wir uns das spektakuläre Bauernkriegspanorama von Werner Tübke an – ein zentrales Dokument der Bauernkriegsrezeption des 20. Jahrhunderts.
Die Exkursion selbst wird aller Voraussicht nach am 25./26. November 2023 stattfinden; Vorbereitungstermine finden aller Voraussicht nach am 25. Oktober, 1. November, 8. November, 15. November statt, und zwar jeweils von 16-18 Uhr.
Diese UE 51473/EX 51610 ist lose mit einer anderen Quellenlektüre-Übung verknüpft, der UE 51460; diejenigen, die sich für die UE 51473/EX 51610 anmelden, sollten sich auch für die UE 51460 anmelden. |