Kommentar |
In diesem Kurs werden wir ausgewählte Stellen der letzten zwei Bücher der Confessiones des Augustinus übersetzen und sowohl sprachlich und stilistisch als auch inhaltlich erörtern. Nach den ‚autobiographischen‘ Büchern (I-IX) und den Büchern, in denen Augustinus die Fragen nach dem Weg zur Gotteserkenntnis und zur Selbsterkenntnis (Buch X) und nach dem ontologischen Status von Zeit und Ewigkeiten (Buch XI) erörtert, stellen die letzten zwei Bücher eine grandiose bibelexegetische Übung und damit den theologischen Höhepunkt des ganzen Werkes dar, denn Augustinus befasst sich mit einer Deutung der ersten Kapitel der Genesis.
Die Auseinandersetzung mit diesem sehr geistreichen und gleichzeitig extrem herausfordernden Text wird uns die Möglichkeit geben, uns ans augustinische Denken anzunähern und mit seiner wunderschönen Rhetorik vertraut zu werden: Mit dem Spiel der Wiederholungen, Refrains, Parallelen, Gegensätze, der beunruhigenden verbalen Hexerei, der süßen und dramatischen Angst der Fragen, der manchmal fast erschöpfenden Weichheit, die in ihm, der schrieb, und in uns, die lesen, dieselbe Ansteckung und dasselbe Mitgefühl hervorruft.
Eine ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters über Moodle zur Verfügung gestellt.
|