Kommentar |
In aktuellen Debatten rund um Migration in Politik und Medien werden natio-ethno-kulturelle Zuschreibungen immer wieder mit gegenderten Vorstellungen verbunden. So wird das Bild der kopftuchtragenden Frau für die Darstellung eines als radikal und frauenunterdrückend imaginierten Islam genutzt oder werden Muslimin_innen und Homosexuelle diskursiv als Gegensatzpaar aufgebaut. In der Abgrenzung zu den so konstruierten Anderen konstruieren sich die unbenannten ‚weißen‘ Deutschen als emanzipatorisch, nicht-muslimisch und homophil und somit als überlegen. Im Seminar wird exemplarisch an empirischem Material analysiert, wie Rassismus und Heteronormativität miteinander verwoben und interdependent sind. Hierfür sollen sowohl mediale Diskurse wir persönliche Erzählungen betrachtet werden. Am Beispiel des Zusammenwirkens dieser beiden machtvollen Differenzlinien wird so die empirische Anwendbarkeit von Interdependenzansätzen erprobt. |