Kommentar |
Der Trainingsmarkt für interkulturelle und Diversity Trainings boomt. Die meisten Angebote zentrieren dabei Benachteiligungen, setzen bei der Analyse alleine auf der individuellen Ebene an und vernachlässigen gesellschaftliche Machtverhältnisse. Zunehmend werden auch Trainings angeboten, die ungleiche Privilegien thematisieren und Machtstrukturen mit berücksichtigen. Diese beziehen sich auf machtkritische Theorieansätze wie die kritische Weißseinsforschung oder die Gender und Queer Studies. Mit diesen Ansätzen beschäftigt sich das Seminar. Es wird auf Basis der machtkritischen Theorieansätze herausgearbeitet, wie Privilegien gesellschaftlich normalisiert, verdeckt und reproduziert werden und welche Schwierigkeiten dadurch in Trainings entstehen, Privilegien sichtbar und diskutierbar zu machen. Zudem wird diskutiert, inwieweit einzelne Machtdifferenzen, z.B. ‚Weißsein‘, isoliert in Trainings behandelt werden können bzw. in ihrer Interdependenz mit anderen Differenzlinien, wie z.B. Gender und Sexualität, betrachtet werden müssen. Auf Basis dieser theoretischen Grundlagen sollen bestehende Trainingsangebote und deren Weiterentwicklung diskutiert werden. Hierzu ist es geplant, mit einer Organisation, die gerade Privilegientrainings für Freiwillige, die für Projekte in den globalen Süden gehen, etabliert und weiter entwickeln will, zusammenzuarbeiten. Studierende können eigene Erfahrungen mit (machtkritischen) Trainings und auch die Diskussion weiterer Differenzlinien einbringen. |