Kommentar |
Modelle und Modellieren sind nicht nur eine von vielen Anwendungsdomänen digitaler Medien (z.B. für Spielmechanismen oder Klimamodellierung), sondern geben eine für den maschinellen Zugriff auf unsere sinndurchwanderte Welt insgesamt wesentliche Wissenstechnik zu erkennen. Ob es um die Visualisierung großer Datenmengen, die prä-emptive Berechnung von Zukunften oder um die Automatisierung von Kulturtechniken der Bild-, Schrift- und Zahlmanipulation geht - überall, wo zwischen verkörperter Lebensform und algorithmischen Prozessen (zwischen Dingwelt und Code) hin- und herübersetzt wird, sind Modelle als Mittler und als technische Medien mit am Werk.
Die Herausforderung einer Epistemologie des Modells im Zeitalter digitaler Medien besteht in der Frage, an welchen Orten und mit welchen Begriffen man das oft verborgene Operieren von Modellen untersuchen, wie man ihr Doppelleben als ‘reale Abstraktionen’ (materielle Symbolsysteme mit durchaus wahrnehmbaren soziotechnischen Rückkopplungen) wieder greifbar und konkret machen kann. In diesem Seminar werden wir eine Reihe von Theorien und Fallstudien kennenlernen, die sich mit Modellen als wissenschaftlicher Repräsentationsformen, als experimentellen Artefakten oder im Kontext der Herausbildung von wissenschaftlichen Begriffen, Symbol- und Regelsystemen beschäftigt haben. Wir werden das Modell in seinem Charakter als Verdinglichung von Begriffen untersuchen, die zugleich nur als zeitgebundenes, medial und kulturell bedingtes Artefakt existieren kann, und ihm so als epistemischem Akteur sui generis auf die Spur kommen. |
Prüfung |
MAP, mündliche Prüfung:
Mi, 19.07., 13:00-15:00
Do, 20.07., 13:00-15:00
Fr, 21.07., 13:00-15:00, 18:00-20:00
Sa, 22.07., 13:00-15:00
Mi, 26.07., 13:00-15:00
Do, 27.07., 13:00-15:00
Änderungen vorbehalten. |