Das Projekttutorium geht in seinem zweiten Semester noch stärker von der Prämisse aus, dass unsere Gegenwart in unterschiedlichsten Formen von Faschismus/Nazismus durchwirkt ist und wir uns in Deutschland in einem ‘post-faschistischen’ bzw. ‘post-nazistischen’ Staat bewegen. So finden sich im Recht, in ökonomischen Verhältnissen, in Kunst, Architektur und kulturellen Traditionsbeständen sowie in Affekten und zwischenmenschlichen Beziehungen Spuren faschistischer/nazistischer Vergangenheiten. Doch (wie) lässt sich dies untersuchen?
Teilnehmende des PTs werden in Gruppenarbeit eigene Mini-Forschungen durchführen, in denen sie diesen Bezügen nachgehen. Dabei können von uns vorgeschlagene oder auch selbst eingebrachte Elemente näher untersucht werden. Die Vermittlung der dafür erforderlichen ethnographischen Methoden erfolgt parallel zu den Inhalten des Seminars.
Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Inwiefern sind Faschismen/ ist der Nazismus in alltäglichen Strukturen, Räumen und Beziehungen präsent? Wie lässt sich dies untersuchen? Welche Wirkfaktoren für die Entstehung bzw. den Fortbestand (post)faschistischer Denk- und Lebensweisen lassen sich in unserer heutigen Gesellschaft ausmachen? Welche Gegenstrategien sind denkbar? Wie funktionierte Alltag im Faschismus? Aber auch: Wie lässt sich Alltag heute anhand einer postfaschistischen Betrachtungsweise denken und leben?
Das Projekttutorium richtet sich unabhängig von Fachrichtung und Studienabschnitt an alle Studierenden, die Interesse an einer holistischen und durch innovative Forschungsansätze geprägte Bearbeitung gegenwärtiger Lebensweisen, sowie deren kritischer Reflexion und Überwindung haben.
Abgesehen von den einführenden Sitzungen zum Beginn Semesters erfolgen sämtliche Termine einmal im Monat im Blockformat jeweils vier Stunden.
Interessierte bitte melden unter: leonandreabrandt@posteo.de, so erhaltet ihr das Moodle Passwort und die Raumnummer für die erste Sitzung.
Am 18.11.2022 findet die Veranstaltung im Raum 107a statt.