Kommentar |
Nationen sind (auch) literarische Konstrukte. Im Seminar gehen wir der Frage nach der literarischen Nationsbildung in Belarus und der Ukraine am Beispiel von Texten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Nach einer theoretischen und historischen Einführung befassen wir uns mit Werken von z.B. Janka Kupala, Taras Ševčenko, Jakub Kolas, Lesja Ukrainka und Francišak Bahušėvič. Wir untersuchen die Art und Weise, wie die Idee der nationalen Gemeinschaft sprachlich, diskursiv und rhetorisch artikuliert wird und reflektieren dabei sowohl Aspekte der Kanonbildung als auch das Verhältnis von Sprache, Literatur und Gesellschaft.
Das Seminar richtet sich an alle Slawist:innen, die Spaß an der intensiven philologischen Arbeit haben und bereit sind, Texte in der Originalsprache zu lesen. Belarussisch- und Ukrainischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Grundkenntnisse einer ost- bzw. westslawischen Sprache (insbesondere Russisch und Polnisch) sind jedoch ausdrücklich erwünscht, da nicht alle Texte in der deutschen Übersetzung vorliegen. |