In der Anthropologie zieht sich die Aufmerksamkeit für Emotionen und Affekte wie ein roter Faden durch die Geschichte des Fachs. Allerdings wurden Emotionen und Affekte in theoretischer und analytischer Hinsicht oft nicht explizit als eigenständige Kräfte konzeptionalisiert. In den letzten Jahren hat der "affective turn" in den Geistes- und Sozialwissenschaften jedoch dazu beigetragen, Affekte in das Zentrum der Analyse zu rücken und ein neues Bewusstsein für die Prämissen anthropologischer Forschung zu schaffen. Das Seminar bietet einen Einstieg in die theoretische Auseinandersetzung mit affektiven Dynamiken und schafft einen Überblick über aktuelle anthropologische und ethnografische Forschungen über Affekt, Sinnlichkeit und Emotionen.
Ahmed, Sara (2004). The cultural politics of emotion.
Stoler, Ann (2007). Affective states.
Lorde, Audre (1984). The uses of anger.
Cvetkovich, Ann (2003). An archive of feeling.
Fassin, Didier (2005). Compassion and repression.
Hochschild, Arlie Russell (1979). Emotion work, feeling rules, and social structure.
Illouz, Eva (2007). Cold intimacies.
Mazzarella, William (2009). Affect: what is it good for?
Scheer, Monique (2012). Are emotions a kind of practice (and is that what makes them have a history)?
Findet im Rahmen des normalen Lehrprogrammes am Institut für Europäische Ethnologie statt, ÜWP Studierende können zusätzlich teilnehmen.