Kommentar |
„Wenn Sie diesen Kurs besuchen, werden Sie viel über Konditionale lernen." Konditionalsätze wie diese spielen eine zentrale Rolle sowohl in unserem Alltagsleben als auch in der Philosophie. Im Alltag fragen wir uns, ob wir noch pünktlich zum Flughafen kommen, wenn wir eine S-Bahn später nehmen, und was passieren würde, wenn es einen Streik des Bodenpersonals gäbe. In der Philosophie fragen wir uns, ob sich die Welt für mich genau gleich anfühlen würde, wenn ich von einem allmächtigen bösen Dämon getäuscht würde, oder ob jemand bestraft werden sollte, wenn er oder sie eine Straftat begangen hat. Ebenso fragen wir uns, ob bestimmte Argument für solche Thesen gültig sind, also ob gilt, dass, wenn die Prämissen wahr sind, die Konklusion auch wahr ist. Doch was genau bedeutet das natürlichsprachliche „Wenn dann"? Wie verhält sich deren Bedeutung zu der des materiellen Konditionals, welches wir aus der Logik kennen, und wonach „Wenn P, dann Q" äquivalent ist zu „Entweder nicht-P oder Q". Was ist der Unterschied zwischen Konditionalen wie: „Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hat, dann hat es jemand anderes getan" und solchen wie „Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hätte, dann hätte es jemand anderes getan"? Und warum interpretieren wir Konditionale manchmal wie Bikonditionale, z.B. in „Wenn Sie eine sehr gute Arbeit schreiben, bekommen Sie eine Eins". Diese und viele weitere Fragen zu Konditionalen werden im Zentrum des Seminars stehen. Die Teilnahme setzt die Bereitschaft voraus englischsprachige Texte zur Vorbereitung zu lesen. |