Kommentar |
In der Gesellschaft, Politik und Forschung wird oft unhinterfragt mit einem linearen und chronologischen Verständnis von Zeit gearbeitet. Es gibt jedoch in der Gesellschaft unterschiedliche Formen von Zeit und auch unterschiedliches Zeiterleben: zyklische Zeit, saisonale Abläufe, körperliche an Zeiten gebundene Prozesse u.v.m. In dieser Lehrveranstaltung denken wir auf Basis der Lektüre von sozialwissenschaftlichen Texten und gemeinsamen Diskussionen über das Verständnis von Zeit nach. Welche Formen von Zeit gibt es? Inwiefern sind bestimmte Zeitvorstellungen in der Gesellschaft und Wissenschaft dominant? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Zeit und Gender? Was lässt sich unter „Zeitwohlstand“ verstehen? Diese grundlegenden Reflexionen denken wir auch an konkreten, praktischen Anwendungsfeldern durch. Bei diesen konkreten Anwendungen steht das Thema Arbeitszeit im Fokus – und wird anhand von Aspekten wie atypische Arbeitszeiten, Work-Life-Balance, alternative Arbeitszeitmodelle und erweiterte Arbeitsbegriffe beleuchtet.
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Literatur |
Literatur: Adam, Barbara (2005): Das Diktat der Uhr: Zeitformen, Zeitkonflikte, Zeitperspektiven. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Glucksmann, Miriam (2000): Cottons and Casuals. The gendered organization of labour in time and space. London: Routledge. Hochschild, Arlie Russel (2002): Keine Zeit. Wenn die Firma zum Zuhause wird und zu Hause nur Arbeit wartet. Opladen: Leske und Budrich. Vinz, Dagmar (2005): Zeiten der Nachhaltigkeit: Perspektiven für eine ökologische und geschlechtergerechte Zeitpolitik. Münster: Westfälisches Dampfboot. Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. (2013): Zeitwohlstand. Wie wir anders arbeiten, nachhaltig wirtschaften und besser leben. München: oekom verlag. |