Kommentar |
Die vormals utopischen und emanzipatorischen Versprechen des Internets scheinen heute fast in ihr Gegenteil verkehrt. Statt Hoffnung auf eine neue demokratische Öffentlichkeit verstört das Netz mit unentrinnbarer Kontrolle, ständiger Überwachung, immer dichterer Ausbeutung, politischer Radikalisierung und katastrophalen ökologischen Folgen. In »Code, Computation, and Culture« wollen wir uns diesem Spannungsverhältnis zwischen Hoffnungen und Katastrophen gemeinsam und explorativ widmen. Ist das Netz noch zu retten? Werden Computer unsere Welt retten? Wird die ganze Welt zu Software? Durch diese und andere Fragen möchten wir gemeinsam mit euch eine kritische, kulturanthropologischen Perspektive auf Digitalisierung entwickeln. Diese wird explizit feministische und antirassistische Blinkwinkel und Praktiken miteinbeziehen. Unsere Vorgehensweise ist eine gemeinsame explorative Lektüre und Diskussion von Originalquellen und theoretischen Annäherungen, die nicht nur den Netzaktivismus der ersten Stunde, sondern auch Software/Code und Hardware/Computation, deren weiteren materiellen Infrastrukturen und deren kulturellen Dynamiken in den Blick nehmen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. |