Gegenstand des Seminars ist ein Laborinstrument zur Analyse und zum Anschreiben artikulierter Sprache. Diese stellt keinen kontinuierlichen Klangfluss dar, auch wenn die Vokale die größte Ähnlichkeit zum harmonischen Verlauf musikalischer Klänge aufweisen. So wurden sie auch zum primären Objekt medienbasierter Sprachforschung (Graham Bell, Miller, Stumpf, Chiba) und forderten ihre klangliche Synthetisierung geradezu heraus. Von Helmholtz etwa oder an den legendären Bell Laboratorien.
Konsonanten, Frikativa und Plosiva geben dagegen die geräuschhaften Anteile der Stimme und dies ist den Verschlussartikulationen der Lippen im Gegensatz zu den klangbildenden Resonanzräumen wie Mund und Rache geschuldet.
Diesen diskontinuierlichen Wechsel in der Sprache kann der gängige Hüllkurvenverlauf eines Oszillogramms nicht artikulieren und so tritt Mitte der 1940er Jahre die dreidimensionale Matrix namens Spektrogramm an dessen Stelle.
Das Seminar behandelt zunächst die Basisunterscheidungen von Ton, Klang, Vokal und Geräusch, die unterschiedliche Gestalten im Klangspektrum der Sprache geben, es werden die archäologischen Vorläufer Kymograph, Phonautograph, Oszillograph und Phonodeik und ihre Mitschreiber Grammophon und Tonband vorgestellt.
Am Ende wird die Bedeutung des Spektrogramms auch anhand seiner vielfältigen Anwendungsbereiche deutlich. |