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"Un uomo di teatro": Giuseppe Verdi und die italienische Oper des 19. Jahrhunderts - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer Ü53453b
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 16:00 bis 18:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     5
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Ein „Mann des Theaters“ sei er, „un uomo di teatro“: So charakterisierte Giuseppe Verdi sich selbst – und strickte damit erfolgreich am Klischee eines Komponisten, der nicht von Theorien und ästhetischen Reflexionen angekränkelt sei, sondern einfach handfeste, effektvolle Bühnenmusik und Melodien mit Ohrwurm-Qualitäten schreibe. Daran ist sicher vieles wahr. Das kommerzielle italienische Musiktheater des 19. Jahrhunderts bot avantgardistischen Experimenten nur wenig Raum. Konventionen bestimmten das Bild, stereotype dramaturgische Modelle, denen auch Verdi unterworfen war und die George Bernard Shaw in das hübsche Diktum kleidete: „The tenor and the soprano want to make love, and the baritone tries to prevent them.“ Doch andererseits kaschierte Verdi mit der Aussage vom „uomo di teatro“, dass er, wenngleich nicht als Autor theoretischer Traktate (im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen und Antipoden Richard Wagner), doch sehr genaue Vorstellungen von der musikalischen, szenischen und textlichen Gestaltung seiner Werke besaß: Schlagworte wie „parola scenica“ und „tinta musicale“ stehen für eine Ästhetik der Oper, die auf konzentrierte Anwendung der Mittel setzt, auf radikale Knappheit und Präzision im Sinne dessen, was der Dirigent Will Humburg ein Komponieren im SMS-Stil nannte.

Diesen Strategien nachzuspüren, also die Opern Verdis musikalisch, aber auch hinsichtlich ihrer Dramaturgie zu analysieren, daran besteht das Ziel der Vorlesung. Im Blick zu behalten ist dabei immer auch die – durchaus problematische – Rezeption des Komponisten als Ikone des „Risorgimento“, also der nationalen Einigung Italiens. Als deren Hymne gilt landläufig der Gefangenenchor aus „Nabucco“ („Va pensiero sull’ali dorate“), obwohl sich diese Behauptung historisch nicht halten lässt, sondern zu den Mythen gehört, die im späten 19. Jahrhundert um die Gestalt Giuseppe Verdis gesponnen wurden und bis heute fortwirken. Vor solchem Hintergrund versteht sich die Vorlesung auch als kritische Reflexion überkommener Verdi-Bilder.

Literatur

Scott L. Balthazar (Hrsg.), The Cambridge Companion to Verdi, Cambridge 2004

Udo Bermbach (Hrsg.), Verdi-Theater, Stuttgart und Weimar 1997

Julian Budden, The Operas of Verdi, 3 Bde., London 1973–1981

Markus Engelhardt (Hrsg.), Giuseppe Verdi und seine Zeit, Laaber 2001

Anselm Gerhard, Giuseppe Verdi, München 2012

Anselm Gerhard und Uwe Schweikert (Hrsg.), Verdi-Handbuch, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart und Weimar 2013

Sabine Henze-Döhring, Verdis Opern. Ein musikalischer Werkführer, München 2013

Wolfgang Marggraf, Giuseppe Verdi, Mainz u. a. 1982

Mary Jane Phillips-Matz, Verdi. A Biography, Oxford 1993

Edoardo Rescigno, Dizionario verdiano, Mailand 2001

John Rosselli, The Life of Verdi, Cambridge 2000; deutsch: Giuseppe Verdi – Genie der Oper. Eine Biographie, München 2013

 

Prüfung

 

 

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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