Kommentar |
Militärische Konflikte sind, seit es die Fotografie gibt, immer auch Bildpropagandakriege. Mit ihnen wird der Kampf legitimiert, mobilisiert, unter Umständen kritisiert und schließlich erinnert. Vom Krim-Krieg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum gegenwärtigen Krieg in der Ukraine sind die Aufnahmen, die in Umlauf kommen, nicht selten im Kampf um Sieg und Niederlage entscheidend. Auch heute noch sind wir während eines Kriegs Adressaten von Imagekampagnen, obgleich es in den sozialen Medien zunächst so scheinen mag, als würden unmittelbar Aufnahmen vom Ort des Geschehens geteilt, Schnappschüsse zufälliger Augenzeugen. In diesem Seminar wird anhand von ausgewählten Kriegsereignissen der letzten zweihundert Jahre der Wandel der Bildpropagandakriege auf der Grundlage des Wandels der lichtbasierten Medien und ihrer Verbreitung analysiert und diskutiert. |