Kommentar |
Die empirische Erhebung von Demokratieverständnis ist ein relativ neues Forschungsfeld, welches aus dem Kontext der Demokratiemessung (Indizes) und Demokratiezustimmung (Surveys) hervorgegangen ist, aber auch in einer demokratietheoretischen Debatte zu verorten ist. So steht die Forschung zum Demokratieverständnis fest in der Tradition der Annahme der Universalität der (westlichen) liberalen Demokratie (Dalton et al 2007). Erst langsam bricht diese konzeptionelle und in der Folge auch methodische Verengung, zugunsten der (Wieder)Erkenntnis von Demokratie als essentially contested concept (Gallie 1956), auf und gibt den Blick frei auf die Möglichkeit variabler Demokratieverständnisse zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Kontexten (ECPR The LOOP Science of Democracy Series). Im Seminar lernen wir sowohl die theoretischen als auch empirischen Debatten kennen und diskutieren Implikationen für dieses Forschungsfeld. |
Literatur |
Weiß, Alexander 2020a: „Demokratie – ein hegemonial westlicher Diskurs?“, in Einführung in die politische Theorie – Grundlagen, Methoden, Debatten, hrsg. v. Rosenzweig, Beate; Meine, Anna; Riescher, Gisela. S. 287-301. Stuttgart: Kohlhammer.
Osterberg-Kaufmann, Norma; Stark, Toralf; Mohamad-Klotzbach, Christoph 2020. „Challenges in conceptualizing and measuring meanings and understandings of democracy”, in Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 14.4, S. 299–320.
Gagnon, Jean-Paul; Asenbaum, Hans; Fleuß, Dannica; Bussu, Sonia; Guasti, Petra; Dean, Rikki; Chalaye, Pierrick, Alemnr, Nardine; Marquard, Friedel; Weiss, Alexander 2021. “The Marginalized Democracies of the World”, in Democratic Theory 8, 2, S. 1-18.
https://theloop.ecpr.eu/page/7/?s=?
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