Kommentar |
Die an der Adria gelegene Stadt Ravenna, 402 von Kaiser Honorius zur Residenzstadt erklärt, gehörte neben Rom und Konstantinopel zu den bedeutendsten Kunst- und Kulturzentren im spätrömischen Imperium Romanum. Heute ist ihr Bestand an spätantiken und frühmittelalterlichen Bauten einzigartig. Berühmt sind die prächtigen Mosaikausstattungen der Kirchen und Mausoleen, die zu den frühesten erhaltenen bildlichen Raumprogrammen gehören. Mit ihren Bildordnungen, ihrer Ikonographie und Materialästhetik entwickeln sie ein ganz spezifisches Zusammenwirken von Bild und Raum. Sie stehen beispielhaft für die Verknüpfung von Tradition und Innovation am Übergang von der Spätantike zum christlichen Mittelalter.
Das Seminar wird sich dieser Thematik in der Kunst und Architektur Ravennas widmen, unterschiedlichste Gegenstände – beginnend bei Topographie und Topologie der Stadt, dann der Architektur, den liturgischen Innenausstattungen der Kirchen, den Mosaikprogramme und Sarkophagen – untersuchen und das kunsthistorische Profil der Stadt herausarbeiten. |
Literatur |
Carola Jäggi, Ravenna. Kunst und Kultur einer spätantiken Residenzstadt, Regensburg, 2. Aufl, 2016 (zur Anschaffung empfohlen); Friedrich Wilhelm Deichmann, Ravenna. Hauptstadt des spätantiken Abendlandes, 3 Bde., Wiesbaden/Stuttgart 1969–1989; Massimiliano David, Ravenna. Kunst und Architektur in Antike und Mittelalter, aus d. Ital. v. Eva Dewes, Petersberg 2013.
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