Kommentar |
Jahrtausende alte Kulturtechniken wie Schreiben und Rechnen, bislang an den performativen Vollzug durch Menschen gebunden, haben sich zu Technologien autonomisiert. Stellen diese - im Sinne Hegels - materielle und energetische Objektivierungen des Geistes dar, oder artikuliert sich in ihnen ein Technológos nach eigenem Recht? Der Frage nach einem techno-logischen Eigenwissen und -sinn (Hypothese oder Medienagent?) spürt die Diskussion im Seminar nach. |
Literatur |
- Gernot Grube / Werner Kogge / Sybille Krämer (Hg.), Schrift. Kulturtechnik zwischen Auge, Hand und Maschine, München (Fink) 2005;
- Karen Barad, "Posthumanist Performativity". Toward an Understanding of How Matter comes to Matter, in: Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung: Hybride Artefakte, posthumane Körper, hg. v. Corinna Bath et al., Bielefeld (transcript) 2005, 187-215;
- W. E., Harte Arbeit am Begriff. Medienarchäologische Antworten auf die Frage nach der Technologie", in: Mechane. Journal of Philosophy and Anthropology of Technology, Ausgabe 0 (2020), Themenheft: "Esiste una filosofia della tecnica?", 107-132, https://mimesisjournals.com/ojs/index.php/mechane/article/view/328/24;
- Joerg Fingerhut / Rebekka Hufendiek / Markus Wild (Hg.), Philosophie der Verkörperung. Grundlagentexte zu einer aktuellen Debatte, 3. Aufl. Berlin (Suhrkamp) 2021;
- W. E., Technológos in Being. Radical Media Archaeology & the Computational Machine, New York et al. (Bloomsbury Academic) 2021
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Bemerkung |
Leistungsnachweis: Neben der aufmerksamen Textlektüre und dem regelmäßigen Seminarbesuch dient die Übernahme eines Referats der Teilnahmebescheinigung: eine kurze Einführung in den wöchentlich zu lesenden (und dann vom Seminar gemeinsam besprochenen) Text, wie er unter Moodle abgelegt ist. Die konkrete Gestaltung und Gewichtung dieses "reading response" steht den Referent*innen frei. Darüber hinaus kann in Anlehnung an das Seminar die Modulabschlussprüfung (MAP) in Form einer schriftlichen Hausarbeit erfolgen, als thematische Vertiefung einer der diskutierten Texte, oder zu den Seminarplan vorgeschlagenen Hausarbeitsthemen. |