Kommentar |
Die belarussische und polnische Kultur und Literatur sind eng miteinander verbunden. Man kann sogar behaupten, dass die Geschichte der Belaruss_innen und Pol_innen aus sprachlichen und literarischen Begegnungen besteht. Im Seminar untersuchen wir unterschiedliche Formen solcher Begegnungen. Dazu gehören z.B. Werke belarussisch-polnischer Autor_innen (Wincenty Dunin-Marcinkiewicz, Jan Barszczewski), die Anwesenheit des Belarussischen in polnischen Texten ("Pan Tadeusz"), Debatten über die nationale Zugehörigkeit kanonischer Autor_innen (wem gehört Adam Mickiewicz?), kanonische Werke der polnischen Literatur, deren Handlung sich im heutigen Belarus abspielt (Eliza Orzeszkowas "Nad Niemnem"), transnationale Mythen (Tadeusz Kościuszko), literarische Darstellungen des "belarussischen Anderen" in der polnischen Gegenwartsliteratur (Ignacy Karpowicz), und viel mehr. Dieses große und spannende Themenkomplex untersuchen wir mithilfe von postkolonialen Theorien und aus einer transnationalen bzw. arealen Perspektive, die die Wichtigkeit der Begegnungen für jede nationale Kultur hervorhebt.
Die Lehrveranstaltungen richtet sich an Polonist_innen und Ostslawist_innen. Belarussischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Grundkenntnisse des Polnischen, Russischen oder Ukrainischen sind von Vorteil. |