Kommentar |
Mit der Bezeichnung „atlantische Revolutionen“ ist ein Zyklus von miteinander verflochtenen revolutionären Prozessen dies- und jenseits des Atlantiks gemeint, die sich zwischen dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und den Unabhängigkeitsbewegungen in Mittel- und Südamerika ereigneten. In der Forschung werden diese Revolutionen als Teil eines übergeordneten globalen Interaktionszusammenhangs verstanden, der von der Entstehung republikanischer Staatsformen, antikolonialer Befreiungskämpfe, der Transformation kolonialer bzw. imperialer Herrschaft und der Idee der Menschenrechte geprägt war, die zu einem zentralen Referenzpunkt wurde für die verschiedenen politischen Modelle, mit denen die Zeitgenossen experimentierten.
Das Seminar vertieft diese aufeinander bezogenen Revolutionsbewegungen. Sie lernen die verschiedenen revolutionären Ereignisse kennen, ordnen sie in ihre globalen Kontexte ein und loten das Wechselspiel zwischen den lokalen Gründen für die Erhebungen und den überregionalen, verbindenden Gliedern zwischen den verschiedenen revolutionären Ereignissen aus, die wir anhand von Themen wie Migration, Medien/Publizistik und politische Ideengeschichte vertiefen werden. |
Literatur |
Hunt, Lynn: The Experience of Revolution. In: French Historical Studies 32 (2009), 4, S. 671-678; Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. München 2009, Kapitel 10; Paley, Valerie/ Thomas Bender (Hg.): Revolution! The Atlantic World Reborn, New York 2011; Subrahmanyam, Sanja (Hg.): The Age of Revolutions in Global Context, c. 1760–1840, Basingstoke 2010. |