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Archipelagisches Denken und populäre Musik in transkulturellen Konstellationen - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53481
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 18:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Alisch, Stefanie , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kurzkommentar

Bitte beachten Sie: Die erste Sitzung der Lehrveranstaltung findet erst am 26.10. statt.

Kommentar

Der Begriff Archipel wurde zunächst für das Ägäische Meer mit seinen vielen Inseln verwendet und beschreibt heute Inselgruppen, Inselketten und auch Inselstaaten. Inseln bringen regelmäßig Biographien und Musiken hervor, die sich in weltweiten diasporischen Konstellationen entfalten und die sich Kategorien wie eigen-anders, Heimat-Fremde, opak-transparent oder nationale Zugehörigkeit entziehen. Im Rahmen seiner "Poetik der Relation" entwickelte Édouard Glissant (1928-2011) Denkfiguren wie écho-monde, chaos-monde, métissage, Kreolisierungen oder auch ein "Recht auf Opazität" (Undurchsichtigkeit). Von Deleuze und Guattari übernahm der aus dem karibischen Inselstaat Martinique stammende Romancier, Essayist, Lyriker, Dramatiker und Kulturphilosoph die Idee des Rhizoms, die er sowohl auf Denkweisen als auch auf migrantische Netzwerke anwendet. Mit seinem Archipelagischen Denken bietet Édouard Glissant uns zahlreiche Ansätze, die ein Verständnis globalisierter populärer Musik ermöglichen. In diesem Sinne verbindet das Seminar populäre Musik von Inseln und ihren diasporischen Netzwerken mit Fragen der Transkulturalität. Im ersten Teil des Seminars lesen und reflektieren wir Glissants "Poetics of Relation" (2011) sowie ausgewählte Sekundärliteratur. Wir sondieren Begriffe und Konzepte, die wir im zweiten Teil des Seminars auf selbst gewählte Beispiele archipelagischer Populärer Musik anwenden. Studierende entwickeln anhand von Fallstudien ein Verständnis von populärer Musik bspw. aus der Karibik, von den Kapverden, aus Japan, La Reunion, Sansibar, Madagaskar, den Britischen Inseln, Indonesien, den Philippinen, Balearischen Inseln, Ägäischen Inseln, Hawaii-Inseln, aus Australien und Neuseeland sowie den jeweiligen diasporischen Zusammenhängen. Welche Bedeutung haben hier Landschaften, Ozeane, Kreolsprachen, rhizomatische Beziehungen, Wortspiele und musikalische Ambiguitäten? Wie können wir Populäre Musik in einer globalisierten Welt von Vielheit und Beziehungen hören und verstehen?

Literatur

Batalha, Luís; Carling, Jørgen (2009): Transnational Archipelago. Perspectives on Cape Verdean Migration and Diaspora. Amsterdam: Amsterdam University Press.

Dawe, Kevin (1999): Minotaurs or Musonauts? 'World Music' and Cretan Music. In: Popular Music 18 (2), S. 209–225.

Dawe, Kevin (Hg.) (2004): Island musics. Oxford: Berg.

Diawara, Mathia; Glissant, Édouard (2009): Édouard Glissant. One World in Relation. Mathia Diawara (Regie): K’a Yéléma Productions.

Glissant, Édouard (1997): Poetics of relation. Ann Arbor: University of Michigan Press.

Glissant, Édouard/Thill, Beate (2005). Kultur und Identität. Ansätze zu einer Poetik der Vielheit. Heidelberg, Wunderhorn.

Glissant, Édouard (2011): Creolisation and the Americas. In: Caribbean Quarterly 57 (1), S. 11–20. DOI: 10.1080/00086495.2011.11672391.

Glissant, Édouard (2021): Die Philosophie der Weltbeziehung. Eine Poesie in der Weite. Heidelberg, Neckar: Das Wunderhorn.

Hutchinson, Sydney (2020): Focus: Music of the Caribbean. New York: ROUTLEDGE

Lewis, George H. (1991): Storm Blowing from Paradise. Social Protest and Oppositional Ideology in Popular Hawaiian Music. In: Popular Music 10 (1), S. 53–67.

Murdoch, H. Adlai (2013): ÉDOUARD GLISSANT'S CREOLIZED WORLD VISION. From Resistance and Relation to "Opacité". In: Callaloo 36 (4, ÉDOUARD GLISSANT: A Special Issue), S. 875–889.

Noudelmann, François; Britton, Celia (2013): ÉDOUARD GLISSANT'S LEGACY. Transmitting without Universals? In: Callaloo 36 (4, ÉDOUARD GLISSANT: A Special Issue (Fall, 2013)), S. 869–874.

Stephens, Michelle Ann; Martínez-San Miguel, Yolanda (Hg.) (2020): Contemporary archipelagic thinking. Toward new comparative methodologies and disciplinary formations. Lanham, Maryland, London: Rowman & Littlefield International Ltd (Rethinking the Island). Online verfügbar unter

Wergin, Carsten (2010). Kréol Blouz. Musikalische Inszenierungen von Identität und Kultur. Köln, Böhlau.

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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