Das Seminar wird von Romy Jaster und Christian Neumeier (Jura) im Team unterrichtet.
In diesem interdisziplinären Seminar (Philosophie/Jura) werden wir gemeinsam die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine gelingende demokratische Öffentlichkeit durchdenken. Das Seminar geht von der Beobachtung aus, dass sich die Strukturen politischer Öffentlichkeit im letzten Jahrzehnt dramatisch verändert haben, die Reflexion der Meinungsfreiheit und ihrer Funktion für eine demokratische Öffentlichkeit mit diesen Herausforderungen aber nicht in gleicher Weise Schritt gehalten hat. Die Problemdiagnosen von Fake News über Hate Speech bis zur Macht der neuen sozialen Plattformen häufen sich, aber ihre Rückwirkungen auf die Konzeption und die Grenzen freier Rede bleiben unklar. Im Seminar werden wir nach Legitimation, Bedeutung und Grenzen der verfassungsrechtlichen Garantie freier Rede fragen.
Im April 2023 findet an der HU zum Thema des Seminars ein interdisziplinärer Workshop statt, der Perspektiven aus der Philosophie, dem Verfassungsrecht, den Politikwissenschaften und anderen relevanten Fächergruppen zusammenführt und durch Erkenntnisse aus der Kognitionspsychologie, der Medienökonomie und der praktischen Informatik ergänzt. Alle Seminarteilnehmer:innen sind herzlich eingeladen, an dem Workshop teilzunehmen und ihre Überlegungen aus dem Seminar einzubringen. Die Teilnahme am Workshop kann im Rahmen der Studienordnung als Konferenzexkursion angerechnet werden.
Teilnahmevoraussetzung für das Seminar ist die Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen.
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