Kommentar |
„Writing about music is like dancing about architecture – it’s a really stupid thing to want to do”, sagte einst Elvis Costello. Sei es im akademischen wie auch journalistischem Diskurs, wir verbringen viel Zeit damit über Musik nachzudenken und zu sprechen, aber vergleichsweise wenig Zeit damit, über das Handwerk des Schreibens über Musik selbst zu reflektieren. Doch was macht einen guten kritischen musikwissenschaftlichen und/oder -journalistischen Text aus? Wer ist das Publikum? Wie/Wieso muss heute überhaupt über Populäre Musik geschrieben werden und welche Rolle spielen die jeweiligen Medien dabei? Welche gesellschaftliche Relevanz hat das Schreiben über Populäre Musik? Wie werden eventuell bestimme Genres oder Künstler*innen unterschiedlich adressiert und kritisch eingeordnet im Vergleich von journalistischen und akademischen Publikationen. Wie können nicht-akademische Formen des Schreibens den kritischen Schreibprozess unterstützen? Welche (Fach-)Termini zirkulieren, werden geprägt, reproduziert und letztlich vielleicht auch wieder dekonstruiert?
In Rahmen des Seminars widmen wir uns zunächst einer historischen Einordnung über die Entwicklung und den Status quo des (deutschsprachigen) Musikjournalismus, bevor wie uns gemeinsam die technischen und rhetorischen Fähigkeiten erarbeiten, die nötig sind, um überzeugend sowie kritisch über Musik zu schreiben. Dabei werden wir uns eine Vielzahl von Texten anschauen - von Songrezensionen und Künstlerbiografien bis hin zu Genrebeschreibungen und tiefergehenden Musikkritiken/-rezeptionen aus dem (nicht-)akademischen Umfeld. Als Modulabschlussprüfung entwickeln die Seminarteilnehmenden ein individuelles Schreibprojekt, das auf den aktuellen beruflichen Zielen basiert.
Bitte kommen Sie zu unserer ersten Sitzung mit einem Song oder Instrumentalstück, das Ihnen besonders wichtig ist. Wir werden die Beispiele jeweils anspielen. Wählen Sie einen Track, der Ihnen besonders zusagt und/oder mit dem Sie etwas verbinden und bereiten Sie sich bitte darauf vor, ein paar Worte dazu zu sagen. |
Literatur |
Calella, Michele; Leßmann, Benedikt (2020): Zwischen Transfer und Transformation: Horizonte der Rezeption von Musik. Wien: Hollitzer Wissenschaftsverlag.
Dingle, Christopher (201): The Cambridge History of Music Criticism. Cambridge: Cambridge University Press.
Holtfreter, Susan (2013): Die Musikkritik im Wandel: eine soziologisch-textlinguistische Untersuchung. Frankfurt am Main: Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften.
Sanjek, David (2018): Stories We Could Tell: Putting Words To American Popular Music. New York: Routledge.
Woodworth, M.; Grossan, Ally Jane (2015): How to write about music: excerpts from the 33 1/3 series, magazines, books and blogs with advice from industry-leading writers, New York, NY, USA; London, UK: Bloomsbury Academic, an imprint of Bloomsbury Publishing Inc. |