Kommentar |
Das Seminar gibt einen Überblick über die Politik- und Gesellschaftstheorie von Hannah Arendt. Hannah Arendt ist vor allem durch ihren emphatischen Handlungs- und Machtbegriff bekannt geworden, den sie am republikanischen Ideal der antiken Polisgemeinschaft gewinnt und kritisch auf die moderne Arbeitsgesellschaft richtet. Dabei betont sie die Gestaltungskraft des Politischen, die nicht den Notwendigkeiten der “sozialen Frage” geopfert werden darf. Doch was auf den ersten Blick elitär und konservativ klingt, enthält vielleicht eine emanzipatorische Pointe. Jedenfalls gilt Arendt auch als prominente Vordenkerin einer kritischen Analyse des Nationalismus, des Totalitarismus und anderer Regressionen der Moderne. Zudem ist sie u. A. Anknüpfungspunkt für aktuelle feministische Debatten.
Das Seminar schließt an die Einführung in Hannah Arendts Werk aus dem Sommersemester 2022 an, setzt aber den Besuch dieses Seminars NICHT voraus. Ging es in diesem Seminar hauptsächlich um Arendts Hauptwerk, Vita Activa, so soll nun ihr Totalitarismusbuch, ihre Reflexionen zu Begriff und Praxis der Revolution, ihre Kritik der Gewalt, sowie ausgewählte Sekundärliteratur im Mittelpunkt stehen. Trotzdem wird es auch einen Einblick in Vita Activa in kompakter, eher vorlesungsartiger Form geben, damit wir alle ungefähr auf den selben Stand kommen. |