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Igor Strawinsky, Le Sacre du printemps. Facetten eines Jahrhundertwerks - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53464
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 12:00 bis 14:00 wöch 401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kurzkommentar

Bitte beachten Sie: Die erste Sitzung findet erst am 27.10.2022 statt!

Kommentar

2013 jährte sich zum hundertsten Mal einer der größten Skandale der Musikgeschichte: die von massiven Publikumsprotesten begleitete Uraufführung von Igor Strawinskys Ballett „Le Sacre du printemps“ am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris. Die scheinbar kunstlose und „barbarische“, in Wahrheit aber höchst subtil kalkulierte Wildheit der rhythmisch geprägten Tonsprache löste zusammen mit der gänzlich unkonventionellen Choreographie Vaslav Nijinksys Irritationen aus, die in dem berüchtigten Schlagwort vom „massacre du printemps“ ihr Motto fanden. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs schienen hier archaische Gewalten entfesselt, denen alles Zivilisierte und Kultivierte zum Opfer zu fallen drohte.

Heute haben sich die Wogen geglättet: Strawinskys „Sacre“ gehört mittlerweile zu den virtuosen Paradestücken jedes großen Orchesters. Doch Reibungsflächen bietet das Werk immer noch. Theodor W. Adorno und jüngst noch Richard Taruskin glaubten in dem Ballett die Spuren einer inhumanen Ideologie mit präfaschistischen Zügen zu erblicken. Und Arnold Schönberg meinte boshaft, es gebe musikgeschichtlich „keine sackere Gasse als Sacre“. Doch jenseits – oder gerade wegen – dieser Einwände bleibt „Le Sacre du printemps“ ein Meilenstein (nicht nur) der musikalischen Moderne, ja eine entscheidende Wegmarke des 20. Jahrhunderts. Sich ihm aus unterschiedlicher Perspektive zu nähern, von der Partitur her, aber auch kulturwissenschaftlich, tanzgeschichtlich und im Hinblick auf den weltanschaulich-ästhetischen Kontext – darin besteht das Ziel des Seminars.

Erwartet wird von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aktive Mitwirkung an den Diskussionen auf der Grundlage der für die einzelnen Sitzungen jeweils zu lesenden Texte sowie die Übernahme eines Referats.

Eine grobe Kenntnis des Werkes (durch Hören und Mitlesen der Partitur) sollte bereits zu Beginn des Semesters gegeben sein. Zudem wird vorausgesetzt, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblick in die unten genannte Notenausgabe haben, die der Arbeit im Seminar als Basis dient.

Literatur

Notenausgabe (Arbeitsgrundlage des Seminars):

Igor Stravinsky, The Rite of Spring (Le Sacre du printemps), revised edition 1947, re-engraved 1967, London 1997 (The Masterworks Library, Boosey & Hawkes 19441)

 

Hermann Danuser und Heidy Zim­mermann (Hrsg.), Avatar of Modernity. „The Rite of Spring“ Reconsidered, London 2013

Christoph Flamm, Igor Strawinsky. Der Feuervogel – Petruschka – Le Sacre du Printemps, Kassel u. a. 2013

Allan Forte, The Harmonic Organization of the „Rite of Spring“, New Haven und London 1978

Lynn Garafola, Diaghilev’s Ballets Russes, New York u. a. 1989

Peter Hill, Stravinsky. The Rite of Spring, Cambridge 2000

Millicent Hodson, Nijinsky’s Crime against Grace. Reconstruction Score of the Original Choreography for „Le Sacre du printemps“, Stuyvesant/NY 1996                                                                        

Millicent Hodson, Nijinsky’s New Dance: Rediscovery of Ritual Design in „Le Sacre du printemps“, Berke­ley 1985

Claudia Jeschke und Nicole Haitzinger, Schwäne und Feuervögel. Die Ballets russes 1909–1929, München 2009

Helmut Kirchmeyer, Strawinskys russische Ballette: Der Feuervogel, Petruschka, Le Sacre du printemps, Stuttgart 1974

François Lesure (Hrsg.), Igor Stravinsky. Le Sacre du printemps. Dossier de presse, Genf 1980

Igor Markevitch, Le Sacre du printemps, Brüssel 1949

Horst Scharschuch, Analyse zu Igor Strawinskys „Sacre du printemps“, Regensburg 1960

Volker Scherliess, Igor Strawinsky: Le Sacre du printemps, München 1982 (Meisterwerke der Musik 35)

Richard Taruskin, Stravinsky and the Russian Traditions. A Biography of the Works through Mavra, 2 Bde., Berkeley u. a. 1996

Leila Zickgraf, Igor’ Stravinskijs Theater der Zukunft. Das Choreodrama „Le Sacre du printemps“ im Spiegel der Theaterreform um 1900, Paderborn 2020

 

Prüfung

Hausarbeit

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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