Institutionelle Einflüsse im pädagogischen Feld (Cornelie Dietrich)
Der institutionelle Charakter der (Grund-)Schule hat, von Schulgesetzen und Steuerungsverfahren über Erlasse und Curricula bis hin zu Lehr- und Prüfungspraktiken großen Einfluss auf das alltägliche Handeln von Lehrer*innen, so dass sich manche*r fragt, wie groß eigentlich der eigene persönliche oder auf die Einzelschule bezogene Spielraum ist. Wir fragen im Seminar nach Erfahrungen mit „der Institution“, erkunden Ansätze zur Erklärung und Erforschung a) von dem Zusammenspiel von Institution und Gesellschaft, b) der Möglichkeiten von Schulentwicklung und c) der Formung von Lehrer*innenpersönlichkeit durch die Institution.
Verkörperungen in der Grundschule (Sina Kleinitzke)
Unsere Körper erfahren wir nicht nur als Materie, wir fühlen, erleben sinnliche Eindrücke und Bewegungen, sie geben uns eine Form. Dabei reagieren Körper aufeinander, sie können Bewegungen synchronisieren, Stimmungen zu einer Atmosphäre werden lassen und so einen bestimmten Erfahrungsraum erzeugen. Diese Atmosphären und Synchronisationen wirken sich auf die Aufmerksamkeit von Lehrer*innen und Schüler*innen aus. In dem Seminar werden soziologische und philosophische Theorien über Körper und Verkörperungen auf die pädagogische Arbeit in der Schule gepolt. Die Teilnehmer*innen werden in kleinen Beobachtungen ihre eigenen Erfahrungen reflektieren.
Utopien des Pädagogischen – Grundschulen neu denken! (Martin Brämer)
Ausgehend von einer Grundschule als relativ stabiles (soziales) System sowie der Beschäftigung mit Schulentwicklung im Rahmen der Forschung, beschäftigen wir uns in diesem Seminar damit, wie Schule sein könnte, wenn man sie von Grund auf neu denkt. Neben einer Einführung in Grundbegriffe und Konzepte, wie bspw. Schulentwicklung, Innovation und Utopie, geht es darum, dass die Studierenden ihre eigenen Ideen einer Grundschule der Zukunft entwickeln, präsentieren und reflektieren. Mit Rückbezug auf die Forschungslage gehen wir abschließend auf mögliche Umsetzungsformen sowie deren Grenzen ein und treten in einen Dialog mit einer ehemaligen Schulleitun
Die Institution Grundschule in der Forschung (Sabine Erbstößer)
In der Veranstaltung steht die Institution Grundschule auf dem empirischen Prüfstand. In Form einer Fachtagung zum Status quo hundertjährige Grundschule widmen sich die einzelnen Sitzungen im Stil eines Fachbeitrags der Auseinandersetzung mit Erkenntnissen aus der Empirie zu den Errungenschaften der Grundschule: innere Differenzierung, Individualisierung, Förderung und Förderschwerpunkte, Bildung traumatisierter Kinder, Umgang mit Auffälligkeiten, Anerkennung in pädagogischen Interaktionen, Beliefs von Grundschullehrkräften etc.
Ästhetische Bildung im Ganztag (Evelyn May)
‚Kulturell-ästhetische Bildung‘ ist als fächerübergreifendes Thema in den Lehrplänen fest verankert und wird im Zuge der Ganztagsschul-Entwicklung häufig im Nachmittagsbereich angesiedelt. Diese Angebote können die Unterrichtsfächer wertvoll bereichern und Kindern zusätzliche Bildungsmöglichkeiten bieten. Neben einer Auseinandersetzung mit dem Berliner Rahmenkonzept und Strukturen zur Förderung ‚kulturell-ästhetischer Bildung‘, soll der Fokus im Seminar aber auf bildungstheoretischen Perspektiven liegen. Denn von dort aus betrachtet zeigt sich die grundlegende Bedeutung von Formen des ästhetischen Lernens für Bildungsprozesse. Wir fragen danach, inwiefern gerade in der Grundschule ein Lernen mit verschiedenen Sinnen so ‚sinn-voll’ werden kann und wie das fächerübergreifende Thema ‚kulturell-ästhetische Bildung‘ in den Schulalltag umfassender integriert werden kann.
Das Seminar findet voraussichtlich in Kooperation mit der Ruth-Cohn-Schule statt. |