Kommentar |
Oft ist der christlichen Mission vorgeworfen worden, eine westliche Form des Christentums nach Afrika importiert und zur kulturellen Überfremdung des Kontinents beigetragen zu haben. Seit der staatlichen Unabhängigkeit ist deshalb, im Zuge der kulturellen Dekolonisierung, auch immer wieder die Forderung nach einem ‚afrikanischen‘ Christentum erhoben worden, wobei es häufig bei dieser Forderung blieb und es wesentlich schwieriger und auch oft höchst umstritten war, wie diese mit Inhalt zu füllen ist. Wer erhebt diese Forderung mit welchem Interesse, was ist überhaupt „afrikanisch“, und wer hat hier die Deutungshoheit?
Das Seminar behandelt schon ältere Konfliktfelder, bei denen es um den Umgang mit Elementen traditioneller Kultur geht, wie etwa die Ahnenverehrung, ebenso wie zeitgenössische Streitfragen wie die Homosexualität oder auch Phänomene in der Vielzahl Afrikanischer Unabhängiger Kirchen. Bei der theologischen Beurteilung afrikanischer Eigenwege stoßen wir dabei immer wieder auf die grundsätzliche Frage, inwieweit wir hier an westlichen, veränderbaren Formen hängen und wo allgemein gültige Kriterien ins Spiel kommen, also letztlich, was wir mit dem Attribut „christlich“ versehen können. |
Bemerkung |
Das Seminar findet ausschließlich digital und synchron statt.
Kenntnisse der englischen Sprache, um einschlägige Literatur lesen zu können, sind erwünscht.
Sie haben Zugang zu diesem Kurs mit dem Schlüssel AfriChri |