Kommentar |
Die Teilnehmer*innen arbeiten an einem Forschungsprojekt zur rechtlichen Situation von Kinderehen weltweit mit. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, vergleichende Kenntnisse in den Grundlagen anderer Rechtsordnungen zu erwerben. Zugleich erlernen die Projektteilnehmer*innen die Methodik der Rechtsvergleichung, der Forschung im Bereich der Menschenrechte, sowie der Datenerhebung und -auswertung. Darüber hinaus werden durch die Kommunikation mit ausländischen Experten*innen interkulturelle Kompetenzen erweitert und Kontakte mit internationalen Fachleuten geknüpft. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Internetportal erstellt, das über die ausländische Gesetzgebungs- und Rechtsprechungspraxis in Bezug auf Eheschließungen von Personen unter 18 Jahren informiert. Das Projekt hat zwei Forschungsziele: 1.) Einerseits werden umfassende Informationen über die gesetzlichen Möglichkeiten, eine Ehe unter Beteiligung eines Minderjährigen zu schließen, ermittelt. 2.) Andererseits kann durch regelmäßige Aktualisierung des Portals die Rechtsentwicklung in den einzelnen Staaten auf lange Sicht beobachtet und es können Änderungen in deren Gesetzgebung und Rechtsprechung sichtbar gemacht werden. Zugleich sammeln Studierende eigene Erfahrungen in der rechtsvergleichenden Forschung und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung des Phänomens der Kinder- und Frühehen. Die Projektteilnehmer*innen interviewen Rechtswissenschaftler*innen und/oder Rechtspraktiker*innen ausländischer Rechtsordnungen zur dortigen Ehemündigkeit, der Auslegungspraxis der Gerichte und etwaiger Besonderheiten (z.B. Sonderrechte religiöser Minderheiten). Die Ergebnisse der Interviews werden in einem frei zugänglichen englischsprachigen Internetportal festgehalten und mit Erläuterungstexten versehen. Die Ergebnisse geben Auskunft über die aktuelle Staatenpraxis und dokumentieren den weltweiten Forschritt bei der Bekämpfung von Frühehen durch Recht. Die Forschung der Projektgruppe soll als Pilotprojekt für ein umfassendes Informationsportal dienen, das den Rechtszustand in den meisten Rechtsordnungen dokumentiert und perspektivisch Behörden, Gerichten, Forschungseinrichtungen und Menschenrechtsorganisationen als Grundlage zur Verfügung steht. Als Grundlage erhalten sie eine Einführung in die Methodik der Rechtsvergleichung.
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Bemerkung |
Die Infoveranstaltung zu dem Projekt findet in der ersten Semesterwoche, Mittwoch, 19. 10. 2022, um 18.15 Uhr per Zoom statt. Die Zoom_Zugangsdaten > https://hu-berlin.zoom.us/j/64380140215?pwd=VlhqNXhFaTZKa0ZzN3ptTUwxaFhzdz09 Meeting-ID: 643 8014 0215, Passwort: 921401)"
Zielgruppe: Rechtswissenschaften (law), Politikwissenschaften (political science), Kulturwissenschaften (cultural studies), Soziologie (sociology), Sozialwissenschaften (social sciences), Internationale Beziehungen (International Relations), Global Studies Programme, Global Change Geography, Geographie (Geography).
Bei Fragen oder zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an alexander.holzer@hu-berlin.de
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