Kommentar |
Das Schwedische Reich stellt eines der faszinierendsten Beispiele europäischer Reichsbildungen in der frühen Neuzeit dar. Die Vorlesung verfolgt diesen Weg vom Ausscheren Schwedens aus der Kalmarer Union (1397-1521), der Etablierung der Vasas als neuer Königsdynastie und der Einführung der Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts über die schwedische „Großmachtzeit“ (stormaktstiden) im 17. Jahrhundert bis zum Niedergang Schwedens als Garantiemacht der europäische Staatenordnung im 18. Jahrhundert und dem Verlust zahlreicher seiner Territorien im Zeitalter der napoleonischen Kriege. Dabei gilt es nicht nur, die großen Entwicklungen im Rahmen einer Geschichte der internationalen Beziehungen nachzuzeichnen, sondern auch die besonderen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen ebenso wie Veränderungen im religiösen und kulturellen Bereich zu analysieren. Vor allem soll nach den Voraussetzungen und Faktoren für den Aufstieg und Niedergang Schwedens als europäischer Großmacht der frühen Neuzeit gefragt werden. Gewicht erhält in diesem Zusammenhang die Rolle Schwedens in den Ostseekriegen des 16. Jahrhunderts, im Dreißigjährigen Krieg und in den schwedisch-deutschen Beziehungen des 17. Jahrhunderts.
Die Vorlesung wendet sich besonders an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft und der Geschichtswissenschaft. Studienleistungen für Geschichtsstudierende können als Kurse für Neuere und Neueste Geschichte (B-04, B-07, Individuelle Profilbildung) angerechnet werden. Sprachkenntnisse im Schwedischen und/oder Finnischen sind vor Vorteil, nicht jedoch Teilnahmevoraussetzung. Studierende des ÜWP sind selbstverständlich ebenfalls herzlich willkommen. |
Literatur |
Paul Douglas Lockhart: Sweden in the Seventeenth Century, London 2004. Ralph Tuchtenhagen: Kleine Geschichte Schwedens, München 2008. Henrik O. Lunde: A Warrior Dynasty: The Rise and Fall of Sweden as a Military Superpower, 1611-1721, Havertown/PA 2020.
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