Kommentar |
Natürliche Sprachen verfügen über Ausdrücke, die es erlauben, den Inhalt gewisser Satzteile relativ zu dem `privaten’ Zustand anderer Individuen auszuwerten. Wenn ich zum Beispiel sage: `Der Max glaubt, dass die Susi ein Krokodil besitzt’, dann ist es für die Wahrheitsbedingungen dieses Satzes egal, ob Susi tatsächlich ein Krokodil besitzt — es geht nur darum, ob dieses in Max’ Version der Welt (also in dem, was er für die tatsächliche Welt hält) der Fall ist. In diesem Kurs beschäftigten wir uns mit der Bedeutung solcher Ausdrücke (also Ausdrücke wie `glauben’): Wie genau sind diese in der Lage, die Welt, auf die sich Ausdrücke beziehen, zu `verschieben’? Zu welchen generellen Annahmen über das Bedeutungsspektrum natürlicher Sprachen zwingen sie uns? Und gibt es Zusammenhänge zu anderen (also nicht-sprachlichen) Komponenten unserer Kognition? Um die Inhalte dieses Kurses zu verstehen und sich an der Diskussion beteiligen zu können, sind Grundkenntnisse in formaler Semantik unerlässlich — Studierende sollten also eine Einführung in die formale Semantik besucht haben. |