“No existe un escritor más argentino que Borges.” schreibt Beatriz Sarlo in Borges. Un escritor en las orillas und hält dieser Aussage unmittelbar entgegen: “la consideración de Borges sólo en clave de escritor universal cosmopolita tiene suficientes motivos”. Das Werk des 1899 in Buenos Aires geborenen Schriftstellers Jorge Luis Borges reiht sich mühelos in eine nationale wie universal-kosmopolitische Lesart ein. Im Seminar setzen wir uns mit dem Gesamtwerk auseinander, ohne jedoch einen Widerstreit zwischen lokal und global, national und kosmopolitisch, eigen und fremd zu setzen. Stattdessen werden wir Borges’ narrative Strategie nachvollziehen und seinem Vorschlag folgen, die vermeintlichen Widersprüche zwischen national und universal zusammen zu denken.
Ziel des Seminars ist es Sie mit Borges’ Werk vertraut zu machen, Sie in die Debatten zu (argentinischer) Nationalliteratur, in die Probleme außereuropäischer, kultureller und nationaler Identität sowie in Fragen zu Weltliteratur aus postkolonialen Gebieten einzuführen. Durch die Teilnahme am Seminar vertiefen Sie Ihre Analysekompetenzen in den Gattungen Lyrik und Prosa und lernen von der konzisen Textanalyse auf übergeordnete Fragestellungen zu den oben beschriebenen Interessensfeldern zu schließen.
Ihre Bereitschaft zur Lektüre der Originaltexte wird vorausgesetzt und das Seminar wird vorwiegend in spanischer Sprache abgehalten. Zur Vorbereitung auf das Seminar bitte ich Sie, nach Möglichkeit, die gesammelten Kurzgeschichten in Buchform zu erwerben:
Jorge Luis Borges, Cuentos completos, Debolsillo, 6. ed., 2013, ISBN 978-8499891620
Bitte lesen Sie daraus die Kurzgeschichtensammlung El Aleph vor Beginn des Seminars.
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