Kommentar |
Gegenstand des Seminars ist die Lektüre der bekanntesten satirischen Erzählungen Voltaires: Zadig ou la destinée. Histoire orientale (1747), Candide ou l’optimisme (1759) und L’Ingénu. Histoire véritable (1767). Es gilt, die zentralen literarischen Techniken Voltaires herauszuarbeiten, nach den Kontexten und Möglichkeiten von literarischer Prosa im 18. Jahrhundert zu fragen und das Spannungsverhältnis zwischen Geschichtsschreibung und Erzählkunst zur Zeit der Aufklärung zu analysieren. Neben der Satire als historischer Gattung werden uns einige Grundbegriffe der Philosophie Voltaires beschäftigen: Vorsehung, Gerechtigkeit, Ereignis u.a., deren Bedeutungen und Funktionen im satirischen Text untersucht werden. Durch die Lektürearbeit sollen zudem literaturwissenschaftliche Verfahren der Textinterpretation wiederholt und vertieft werden.
Voraussetzung für die Teilnahme sind ausreichende Sprachkenntnisse und der Besitz einer gängigen Ausgabe des französischen Textes, z.B.:
Voltaire: Romans et contes. Paris, Gallimard (Folio), 2003.
Empfehlung zur Einführung: Victor Klemperer: Voltaire. Berlin, Tranvía, 2004.
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