Kommentar |
Die Briefe des Apostels Paulus geben einen authentischen Eindruck von der Entstehung des Christentums und der Persönlichkeit des Verfassers und einer Theologie im Entstehen. Paulus hat seine Botschaft nicht nur im Gespräch mit Gemeinden und in Abgrenzung von anderen Positionen geschärft, sondern dabei auch immer wieder auf seine einzigartige Biographie Bezug genommen: Die Wende in seinem Leben, das sog. Damaskuserlebnis, seine Leidenserfahrungen, aber auch seinen missionarischen Einsatz für die Gemeinden. Im Seminar werden Texte aus Gal 1; 1 Kor 4; 15; 2 Kor 5; 11f; Phil 3, in denen Paulus aus seiner Biographie theologische Schlussfolgerungen zieht, aber auch die exemplarische Ich-Rede Röm 7 analysiert und interpretiert. Die Auslegung steht unter der übergreifenden hermeneutischen Frage, wie individuelle Erfahrungen theologische Relevanz für andere erhalten können. |
Literatur |
Ch. Gerber, Paulus und seine ‚Kinder’. Studien zur Beziehungsmetaphorik der paulinischen Briefe (BZNW 136), Berlin u.a. 2005;
E.-M. Becker – P. Pilhofer, Biographie und Persönlichkeit des Paulus (WUNT 187), Tübingen 2009;
O. Wischmeyer / E.M. Becker, Paulus Leben - Umwelt - Werk – Briefe, (UTB 2767), Tübingen 3. aktual. u. erw. Aufl. 2021.
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