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Sprachenübergreifend: Postkoloniale Melancholie in Ost- und Mitteleuropa: interdisziplinäre Perspektiven - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5260090Gast
Semester SoSe 2022 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch-englisch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 21.04.2022 bis 23.07.2022  1.605 (Seminarraum)
Stockwerk: 6. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Grinina findet statt     1000
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Grinina, Natalia
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Kult.Lit.Mit.-u.Osteuopas Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2015 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Slawistik und Hungarologie
Inhalt
Kommentar

In seinem programmatischen Werk Trauer und Melancholie (1917) definierte Sigmund Freud die Melancholie als eine Gegen-Form zur Trauerarbeit. Der Melancholiker könne sich von dem verloren geglaubten Objekt nicht trennen, weil er dieses verinnerlicht und somit an den Prozessen der Trauerarbeit nicht teilnehmen kann. Die Melancholie führt laut Freud zu der Störung der Identifikationsprozesse des Selbst und kann die Wahrnehmung der Realität stark beeinträchtigen. Paul Gilroy führte in seinem Buch „After Empire. Melancholia or Convivial Cultures?“ (2004) den Terminus „postkoloniale Melancholie“ ein, um die Ressentiments und Schwermütigkeit in der britischen Nachkriegskultur zu beschreiben, die er auf den Zerfall großimperialistischer Träume und die nicht abgeschlossene Trauerarbeit über die verlorenen Kolonialreiche zurückführte. Das Seminar widmet sich der Frage nach der Produktivität des Konzepts des Melancholischen als Analysekategorie für zeitgenössische poetische Texte, die u.a. im postsowjetischen Raum entstanden sind und die mit Prozessen der Trauer, Vergangenheitsbewältigung und Verarbeitung von kollektiven und historischen Traumata zu tun haben. Aufgrund des russländischen Großangriffs vom 24. Februar auf dem gesamten Territorium der Ukraine und des seitdem andauernden Krieges wurde der ursprüngliche Fokus des Seminars, der auf den Dimensionen der 'weiblichen' Melancholie und ihrer theoretischen und philosophischen Darstellung in den Werken feministischer Autor*innen liegen sollte, auf diese postkoloniale Problematik verschoben. Die Studierenden sind nichtsdestotrotz dazu eingeladen, eigene Anwendungsbereiche für Theorien und Konzepte der Melancholie zu finden und im Rahmen des Seminars eigene Projekte zu entwickeln. Das Seminar ist sprachenübergreifend angeboten, Kenntnisse der slavischen Sprachen sind nicht notwendig für die Teilnahme. Bei Bedarf kann die Diskussion auch in Englisch geführt werden.

Empfohlene Literatur zur Vorbereitung:

Földényi, László F. (2019): Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften. Berlin; Wild, Christina/Middeke, Martin (2011): The Literature of Melancholia. Early Modern to Postmodern. London; Gilroy, Paul (2004): After Empire. Melancholia or Convivial Cultures? London 2004; Lepenies, Wolf (1998): Melancholie und Gesellschaft. Das Ende der Utopie und die Wiederkehr der Melancholie. Frankfurt am Main; Heidbrink, Ludger (1994): Melancholie und Moderne. Zur Kritik der historischen Verzweiflung. München; Willem van Reijen (1992). Allegorie und Melancholie, Frankfurt am Main; Lambrecht, Roland (1994): Melancholie: vom Leiden an der Welt und den Schmerzen der Reflexion.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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