Kommentar |
Was konnte ein Athener machen, wenn er den Liebhaber seiner Frau umgebracht hat und nun des Mordes angeklagt wurde oder staatliche Unterstützung aufgrund einer Behinderung erhielt, seine Bedürftigkeit aber angezweifelt wurde? Er ging zu Lysias und ließ sich die Verteidigungsreden Nr. 1 bzw. Nr. 24 schreiben. Beide Reden geben faszinierende Einblicke in das Alltagsleben und in die Alltagssorgen der alten Griechen. Sie zeigen aber auch die Macht der Rhetorik. Wir werden nämlich sehen, wie geschickt Lysias Schwachpunkte in der Rechtslage seiner „Klienten“ kaschierte.
Textgrundlage: Lysiae Orationes cum Fragmentis, rec. C. Carey, Oxford 2007 (Die Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.) Kommentare: Greek Orators I: Antiphon & Lysias, by M. Edwards & S. Usher, Warminster 1985; S. C. Todd, A Commentary on Lysias, Speeches 1-11, Oxford 2007; D. Hamel, Killing Eratosthenes: A True Crime Story from Ancient Athens, 2016
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