Kommentar |
In dieser Vorlesung werden wir die komplexen Verhältnisse zwischen den Wissensformen und den Diskursen betrachten, die das intellektuelle Leben Athens zwischen den Jahren des peloponnesischen Kriegs und der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts v.Chr. geprägt haben. Durch Texte von Gorgias, Thucydides, Platon, Isokrates und Aristoteles werden wir uns auf die Spuren der Umwandlungen des „Logos“ begeben und folgende Stationen seines Weges in Betracht ziehen: 1) Entstehung der Sophistik und Einfluss des sophistischen Bildungsideals in der Perikles-Zeit und in den Jahren des peloponnesischen Kriegs; 2) die sokratische Denk- und Lebensweise als Umkehrung des sophistischen Logos und Ausdruck einer Zeitenwende; 3) Platons Kritik an der „alten“ sophistischen Rhetorik und der Entwicklung der dialektischen Methode als „neuer“ Rhetorik; 4) Die Redekunst des Isokrates und dessen „Paideia“ als Alternative zur alten Sophistik und zur platonischen Dialektik; 5) Mündlichkeit und Schriftlichkeit des Logos in Platon, Isokrates, und Alkidamas; 6) Aristoteles und die Rhetorik: seine Verteidigung der philosophischen Paideia gegen die rhetorische Paideia des Isokrates im Protreptikos und die Entwicklung einer philosophischen Theorie der Redekunst in der Rhetorik.
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