Kommentar |
Die Lehrveranstaltung widmet sich der Lektüre und Interpretation literarischer Portraits von Frauen und Männern in verschiedenen literarischen Gattungen. Antike Autoren beschrieben anhand mehrerer Rubriken die Identität einer Person, um deren wahres Wesen und Charakter bestimmen zu können. Der rote Faden der Übung wird die Frage nach den literarischen Mitteln sein, mit denen antike Autoren herausragende Persönlichkeiten sowohl in ihren nicht biographischen Werken als auch in Biographien schilderten. Die griechischen Vorbilder für das Portraitieren bedeutender Personen in der römischen Literatur werden diskutiert, beispielsweise Philostratus’ Eikones und Plutarchs Parallelbiographien. Darüber hinaus werden Portraits literarischer Figuren bei einigen römischen Autoren (Cornelius Nepos, Sallust, Petron, Apuleius) analysiert. Der Fokus wird zudem auf die biographischen Werke Suetons gelenkt und auf die Scriptores Historiae Augustae. Ebenfalls werden die Gender-Aspekte berücksichtigt: Obwohl Frauen selten in Biographien vorgestellt wurden, spielten sie manchmal bedeutende Rollen in den Biographien ihrer Ehemänner oder Brüder.
Textgrundlage: C. Suetoni Tranquilli De uita Caesarum libri VIII et De grammaticis et rhetoribus liber, ed. Robert A. Kaster, Oxford, 2016; Scriptores historiae Augustae 1-2, ed. Samberger, Ch., Seyfarth, W., Hohl, E. Lepzig: Teubner. Sekundärliteratur: Temmerman, K.D. 2020. The Oxford Handbook of ancient Biography. Oxford: Oxford University Press.
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