Kommentar |
In diesem Seminar nähern wir uns auf der Perspektive der Night Studies einer Anthropologie der Nacht. Heute ist die Nacht als Ruhezeit, ebenso wie der Schlaf, für alle längst nicht mehr selbstverständlich. Die allgemeine Schlafenszeit verkürzt sich immer weiter. Die Arbeits- und Finanzwelt reicht tief in die Nacht, Daten werden konstant generiert und ständige Kommunikation findet statt. Tag und Nacht, Arbeit und Freizeit hybridisieren sich. Hinzu kommt eine weltweite Verstädterung, die immer mehr Menschen in immer größer werdenden digitalisierten Metropolen, sogenannten Smart Cities, zusammenbringt. Die Möglichkeiten der Digitalisierung beschleunigen diese Entwicklung. Schon in den 90er Jahren wurde die Vorstellung einer 24/7 Gesellschaft prominent, in dem das unternehmerische Selbst ungeachtet natürlicher Rhythmen seiner Arbeit nachgehen würde.
Expert*innen aus Astronomie, Chronobiologie und Soziologie (u.a.) postulierten bereits einen „Loss of the Night“. Verschwindet die Nacht wie wir sie kennen? Das Seminar untersucht diese Entwicklung aus anthropologischer Perspektive und führt in das Feld der Night Studies ein.
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Literatur |
Murray Melbin: Night as Frontier. Colonizing the world after dark.
Leon Kreitzman: The 24/7 Hour Society.
Matthew Beaumont: Night walking a nocturnal history of London.
Sukdev Sandu: Night Haunts.
Nick Dunn: Dark matters. A Manifesto for the Nocturnal city
Hannah Alheim: Der Traum vom Schlaf im 20. Jahrhundert
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Bemerkung |
Die Veranstaltung findet in Blöcken statt. Die Einführungstermine werden noch bekannt gegeben.
Sollten Sie noch weitere Fragen zu diesem Lehrangebot haben, oder auch Probleme ansprechen wollen, können Sie sich auch an die Lehrkoordination des Instituts, Alice von Bieberstein (alice.bieberstein@hu-berlin) wenden. |