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"Nein! Nein! Nein!" Spielformen der Negation von Goethe bis Brecht - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer 5210030
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 14:00 bis 16:00 wöch 1.101 (Hörsaal)
Stockwerk: 1. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     165
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Widder, Roman , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Master of Education (GS)  Deutsch Studienfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2016 )   -  
Master of Education (GS)  Deutsch Studienfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2019 )   -  
Master of Education (QGS)  Deutsch Studienfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2019 )   -  
Prüfungen / Module
Prüfungs- bzw. Modulnummer Modul
22803 Germanistik: Geschichte der deutschen Literatur I und III
22804 Germanistik: Geschichte der deutschen Literatur II und III
50102 Germanistik: Literatur- und Kulturgeschichte

Prüfungsformen:
PT Projekttutorien, M mündlich, S schriftlich, KL Klausur, HA Hausarbeit, B Bachelorarbeit, MT Masterarbeit, P Praktikum, FS Forschungsseminar, MP Modulabschlussprüfung, PS Proseminar, EX Exkursion, ME Mündliche Prüfung und Expose
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

„Ich kann ein Bild davon zeichnen, wie Zwei miteinander fechten, aber doch nicht davon, wie Zwei miteinander nicht fechten [...]“ (Ludwig Wittgenstein). Wie bereits Wittgenstein zu zeigen vermochte, stellt die Negation ein anschauungsfernes Phänomen dar. Bilder können nicht verneinen und Negationen können bildliche Darstellung nicht aufheben. Die sprachlichen Bildwelten der Literatur bedienen sich der Negation allerdings sehr wohl und zwar auf besonders virtuose Weise.
Mit der Frage der Verneinung steht in der Literatur des 19. Jahrhunderts jedoch mehr als nur die Anschaulichkeit literarischer Fiktion zur Debatte. Spätestens seit Hegels Dialektik von Herr und Knecht sind mit ihr immer auch Fragen der Herrschaftsform und damit die Horizonte gesellschaftlicher Transformation adressiert. Für die Literatur lässt sich das Problem der Verneinung als Suche nach einer Darstellungsform beschreiben, in der die nach Anerkennung und Emanzipation verlangenden sozialen Kräfte zur Sprache kommen sollen. Die Literatur des Realismus verfolgt jedoch auch die in Richtung von Hass, Destruktion und Autoaggression führenden Abwärtsspiralen jenes Kampfes um Anerkennung. Dort nämlich, wo die Möglichkeit des Neinsagens schwindet und die negativen Affekte ihre soziale Form verlieren, wenden sich die Negationsimpulse nach innen. Sie münden in Realitätsverlust und ‚Verneinungswahn‘, wie eine Diagnose der zeitgenössischen Psychiatrie lautet, oder sedimentieren sich im Ressentiment. Die Frage nach der Verneinung ist deshalb auch die Frage nach den Formen der Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit, nach Antisemitismus  und Antifeminismus.
Die VL sondiert neuere theoretische Impulse zu literarischen Negationspraktiken auf einem historischen Parcours, der von Goethes Mephisto als dem „Geist, der stets verneint“ bis zu Brechts Neinsager (1930) führt. Neben Hermann Melvilles Bartleby, the Scrivener (1853) mit seiner notorischen Formel „I would prefer not to“ und vergleichbaren Figuren des Streiks oder des Ungehorsams bei Georg Weerth, Gustav Freytag, Fanny Lewald oder Marie von Ebner-Eschenbach kommen mit Texten Adalbert Stifters oder Paul Heyses auch ikonoklastische Motive in den Blick, welche die negativen Sprechakte gegen die fiktionale Darstellung selbst wenden. Der literarischen Verneinung – so soll sich zeigen – wohnt eine Dynamik inne, welche die Geschlossenheit der Repräsentationen strukturell suspendiert. In ihren Negationen verwalten literarische Texte ein Reservoir der Zurückweisung jener sozialen Fiktionen, die sie selbst produzieren.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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