Wie erforscht und vermittelt man Institutionsgeschichte als Teil der Gegenwart? Wie kann die Auseinandersetzung mit der eigenen Institutionsgeschichte mehr als Selbstzweck sein? Wie kann Geschichtsschreibung eine partizipative Praxis sein? Die Geschichte des Gropius Bau, die bis heute nur lückenhaft erforscht ist, zeichnet sich durch die klare Verschränkung der zentralen Gewaltregime des 20. Jahrhunderts in Deutschland aus: koloniale Herrschaft, sowie das NS- sowie DDR-Regime haben hier ihre Spuren und Zeugnisse hinterlassen. Das gegenwärtige Kreuzberg hingegen zeichnet durch seine bewegte Geschichte das heutige urbane Zentrum Berlins.
Die Studierenden werden sich im Rahmen des Seminars Vermittlungspraktiken aneignen und als Output des Seminars Audiowalks entwickeln aufbauend auf Gesprächen mit Historiker*innen, Aktivist*innen, Zeitzeugen und Communities sowie Archivrecherche. In diesem Seminar geht es nicht nur um die Erforschung der Gegenwart und Geschichten des Gropius Bau und seiner unmittelbaren Umgebung, sondern auch um die Vermittlung der Forschungsergebnisse in die Praxis. Im Zentrum des Seminars stehen Fragen nach dem Umgang mit der Geschichtsschreibung des Gropius Bau und wie Geschichte und Gegenwart gemeinsam wirken.
Dieses Seminar wendet sich an Studierenden mit den Interessenschwerpunkten: kuratorische Praxis, Ethnografie, barrierefreie Vermittlungspraktiken, oral history, Lokalgeschichte.
Ort: Institut für Europäische Ethnologie (HU) oder online.
Kontakt: margareta.von.oswald@hu-berlin.de, mammana@gropiusbau.de
Die Veranstaltung findet vorbehaltlich der Erteilung des Lehrauftrages statt. |