Kommentar |
Forderungen nach inklusiver Bildung sind eng verknüpft mit der Feststellung, dass sowohl das Phänomen Behinderung als auch Bildungs- und Teilhabechancen stark mit sozioökonomischen Merkmalen und der Sozialstruktur zusammenhängen. Nicht nur sind Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und solche aus sozialbenachteiligten Familien und Jungen an Förderschulen überrepräsentiert, auch historisch betrachtet ist die Entstehung und Entwicklung des Sonderschulsystems z.B. eng mit Fragen von Armut verschränkt. Im Seminar werden klassische und neuere Theorien sozialer Ungleichheit besprochen (z.B. Klassen und Schichttheorien, Intersektionalität), das historisch gewachsene Verhältnis von Behinderung und sozialer Ungleichheit analysiert sowie das Potenzial von Inklusion bzw. inklusiver Bildung zur Überwindung des Phänomens eruiert. |