Kommentar |
Diese Lehrveranstaltung befasst sich mit erweiterten Arbeitsbegriffen, wie sie in der Nachhaltigkeitsforschung, den feministischen Theorien und der Care-Forschung erarbeitet wurden (vgl. Littig 2018; Aulenbacher 2013; Haidinger/Knittler 2016).
Betrachtet werden unterschiedliche Konzepte zur Verbindung von Arbeit und Leben, die Alternativen zum herkömmlichen, erwerbsorientierten Arbeitsverständnis im Kapitalismus diskutieren. Beispiele sind das Konzept der Arbeits- und Lebenskraft (Jürgens 2009) oder die Vier-in-einem-Perspektive (Haug 2011). Dabei werden die Zusammenhänge und die vergeschlechtlichte Aufteilung von entlohnter Erwerbsarbeit und unbezahlter Haus- und Familienarbeit (Kinderbetreuung, Hausarbeit, Angehörigenpflege) betrachtet. Es wird beleuchtet, warum die unbezahlte Reproduktionsarbeit in der Gesellschaft so hartnäckig ungleich aufgeteilt ist und welche Folgen das hat.
Dazu werden sowohl theoretische Texte als auch empirische Forschungsarbeiten gelesen und bearbeitet.
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Literatur |
Literatur:
Aulenbacher, B. (2013): Ökonomie und Sorgearbeit. Herrschaftslogiken, Arbeitsteilungen und Grenzziehungen im Gegenwartskapitalismus, in: Appelt, E.; Aulenbacher, B.; Wetterer, A. (eds.): Gesellschaft – Feministische Krisendiagnosen. Münster, 105-126.
Haidinger, B.; Knittler, K. (2016): Feministische Ökonomie. Eine Einführung. Wien.
Haug, F. (2011): Die Vier-in-einem-Perspektive als Leitfaden für Politik, in: Das Argument, 291, 241-250.
Jürgens, K. (2009): Arbeits- und Lebenskraft. Reproduktion als eigensinnige Grenzziehung. Wiesbaden.
Littig, B. (2018): Good work? Sustainable work and sustainable development: a critical gender perspective from the Global North. Globalizations, 15 (4), 565-579. DOI: 10.1080/14747731.2018.1454676 |