Kommentar |
Das Seminar führt ein in grundlegende Perspektiven und Arbeitsfelder der europäisch-ethnologischen, kritischen Migrationsforschung. Wir erarbeiten, dass und wie Migration und Flucht keine peripheren Phänomene europäischer Gesellschaften sind, sondern im Gegenteil ganz wesentlich zur Gestaltung und Veränderung dieser Gesellschaften beitragen. Deshalb kann Migration/Mobilität selbst als eine Perspektive verstanden werden, aus der wir die gegenwärtigen Dynamiken Europas, seine Grenzen und deren Herausforderung untersuchen und verstehen können. Zugleich ist Migration eines der Felder, in dem die europäisch-ethnologische Forschung unmittelbar zu gesellschaftspolitischen Debatten Stellung nimmt.
Das Seminar wird diese Perspektive anhand einführender Texte und aktueller Studien vermitteln. Gezeigt wird, welche Beiträge die kritische Migrationsforschung zu einer allgemeinen Gesellschaftsforschung liefert bzw. liefern kann, u.a. zu Europäisierungsprozessen, zur politischen Anthropologie der Grenze und von Staatlichkeit und zur Transformation der Stadtgesellschaften. |