Kommentar |
Die Theorien der Frankfurter Schule und des französischen Poststrukturalismus prägen das kritische Denken bis zur Gegenwart. Gegenstand des Seminars sollen aber nicht die bekannten Kontroversen um die Postmoderne in den 1980er Jahren zwischen Jürgen Habermas und Michel Foucault oder Jacques Derrida sein, sondern relative frühe Texte, aus denen sich die Entstehung der beiden Theoriezusammenhänge sowie die späteren theoretischen Differenzen erklären lassen: die Dialektik der Aufklärung von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, die in den 1940er Jahren entstand, sowie frühe Texte von Claude Lévi-Strauss aus dem selben Zeitraum, in denen er in Auseinandersetzung mit der französischen Soziologie seine strukturalistische Methode entwirft. Im Seminar steht so nicht nur ein spezifischer Moment der Theoriegeschichte im Fokus, sondern es werden vor allem zwei verschiedene methodische Ansätze diskutiert, die auf ihre je eigene Weise Begriffe der Geschichte, der Kultur und des Sozialen formulieren. Die Textauswahl ermöglicht es, das Seminar sowohl als eine Einführung in die kritische Theorie und den französischen Strukturalismus als auch als eine Art Methodenreflexion über die beiden Formen von Theoriebildung zu betrachten.
Weitere Informationen und die ersten Literaturgrundlagen werden am Semesterbeginn über Moodle bereitgestellt.
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