Seit den 1990er-Jahren zeigt sich eine unübersehbare Konjunktur von Bewegtbild-Installationen in Kunsträumen. Wie lassen sich raumgreifende Vielfachprojektionen in Abgrenzung oder in Anlehnung an das Kino-Dispositiv oder traditionellere Formen kunsthistorischer Bilder (wie das Tableau Vivant oder das Panorama) beschreiben?In historischer und systematischer Perspektive bezieht das Seminar zum einen die aktuellen Entwicklungen auf mögliche Vorläufer des Expanded Cinema der 1960er- und 70er-Jahre. Zum anderen werden systematische Fragen zur Differenz von Kino und Museum aufgeworfen: Wie unterscheiden sich die Aufführungsmodi der beiden Schauanordnungen zeitlich und räumlich? Mit welchem Regime von Aufmerksamkeit und Zerstreuung ist die jeweilige ästhetische Erfahrung verbunden? Was bedeuten die unterschiedlichen Aufmerksamkeitsökonomien für die Ausstellungsbesucher:innen?In Tagesexkursionen legt das Seminar ein besonderes Augenmerk auf die direkte Anschauung in Ausstellungsräumen und ihre Beschreibung und Kommentierung vor Ort. Das Seminar ist eine Kooperation des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität und dem Seminar für Filmwissenschaft am Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wird gemeinsam von Katja Müller-Helle und Friederike Horstmann geleitet.
Einführungssitzung: Freitag, 22.4.2022, 12 bis 14 Uhr, Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, Treffpunkt vor dem Haupteingang;
Ortstermine: 29.4., 20./21.5, 3.6., 17.6., 24.6.2022, jeweils 12 bis 16 Uhr.
Die Teilnahme ist auf 12 Personen begrenzt.
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