Beginnt in der 2. Vorlesungswoche, am 26.04.2022!
Die Orthodoxen Kirchen hatten lange keine eigenständige Sozialethik entwickelt, dennoch standen Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens immer wieder im Zentrum theologischer Diskurse. Themen des Friedens in seiner innergesellschaftlichen und internationalen Dimension gewannen besonders im 20. Jahrhundert während des Kalten Kriegs an Bedeutung. Spätestens mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den bewaffneten Konflikten in mehrheitlich orthodoxen Ländern auf dem Balkan und in Osteuropa stellte sich die Frage nach einer theologisch fundierten Rede über Krieg und Kampf, Versöhnung und Frieden mit einer neuen Brisanz.
Das Seminar widmet sich historischen, systematischen und sozialethischen Aspekten einer Friedensethik der Orthodoxen Kirchen. Neben der Analyse von Grundlagentexten der Orthodoxen Kirchen und einer ökumenischen Einordnung friedensethischer und konflikttheologischer Konzepte werden konkrete Beispiele wie die liturgische Verehrung von Kriegerheiligen, Waffensegnungen, die Gewalt in der Ukraine, das Friedensengagement während des Kalten Kriegs und Versöhnungsarbeit auf dem Balkan bearbeitet.
Die Veranstaltung wurde 10 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2022 gefunden: