Kommentar |
„Mit wem über die Gotteslehre theologisch disputieren, seit sie in die Hände der Doktrinäre und Zeloten gefallen ist, die als letztes und bestes Argument ihres Rechthabens die Soldateska aufrufen, die Reiterhaufen und die Kanonen?“ Vor diese Frage sah Stefan Zweig den großen Humanisten Erasmus von Rotterdam (um 1467-1536) am Ende seines Lebens gestellt, galt doch sein Wirken stets einer intellektuellen Entfaltung christlicher Theologie – gerade auch inmitten der religiösen und politischen Spannungen seiner Zeit. In seinem bekannten Text „Querela Pacis“ entwirft Erasmus einen wortgewaltigen Friedensappell, für den er biblisch-christliche Theologie wie philosophische Weisheit gleichermaßen heranzieht. Neben einer Einführung in den historischen Kontext sowie zu Leben und Werk des Erasmus von Rotterdam ist das Seminar der sorgfältigen gemeinsamen Lektüre und Analyse des Textes gewidmet, um am Ende ein Resümee zu ziehen, wie denn in dieser humanistisch komponierten Klage der „Friedensgöttin“ der christliche Gott zur Sprache kommt. |
Literatur |
- Kurt Steinmann: Erasmus von Rotterdam, Die Klage des Friedens, Frankfurt a. M. 2001.
- Wolfgang F. Stammler / Theo Stammen (Hg.): Über Krieg und Frieden. Die Friedensschriften des Erasmus von Rotterdam, Stuttgart 2017.
- Kai Brodersen: Erasmus von Rotterdam, Die Klage des Friedens – Querela Pacis. Zweisprachige Ausgabe, Wiesbaden 2018.
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