Im Zentrum der urchristlichen Verkündigung des Evangeliums als gute Botschaft steht der gekreuzigte Jesus. Doch nirgendswo zeigt sich das Paradox der Menschwerdung Gottes mehr, als in seinem heilbringenden Tod. Der Sohn Gottes wird von Menschen verurteilt und schenkt ihnen so Vergebung, der Gerechte wird hingerichtet wie ein Verbrecher und öffnet im selben Moment dem Verbrecher das Paradies; Tod schenkt ewiges Leben und trotz der Sünde entspringt Heil.
Auf der Grundlage der neutestamentlichen Passionserzählungen sucht das Seminar die theologischen Auslegungen des Todes Jesu zu erarbeiten. Dabei wird ein Schwerpunkt auf dem Lukasevangelium liegen und Jesus Leidensgeschichte angefangen vom Verrat des Judas bis zu seiner Grablegung (Lk 22-23) analysiert werden. Es wird sich zeigen, dass Lukas Leiden und Tod Jesu vor dem Hintergrund alttestamentlicher Vorstellungen (z.B. leidender Gottesknecht, Jes 53) deutet. |